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IBB Geschäftsbericht 2021

IBB Geschäftsbericht 2021 Video Anpacken für Berlin

Wir blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück, was angesichts der anhaltenden Coronapandemie erfreulich ist. Wir haben insgesamt Finanzierungszusagen von mehr als 3 Mrd. EUR ausgesprochen. Ein absoluter Rekord. Aber auch ohne Sondergeschäfte kommen wir auf Zusagen von rund 1,7 Mrd. EUR im Fördergeschäft. Ein Topergebnis für die nachhaltige Entwicklung Berlins.

Dr. Hinrich Holm

Vorsitzender des Vorstandes, IBB

Video 5 Fragen in 100 Sekunden mit Dr. Hinrich Holm, IBB Vorstandsvorsitzender
Dr. Hinrich Holm – 5 Fragen in 100 Sekunden

Das Geschäftsjahr 2021 im Überblick

Die IBB schließt das Geschäftsjahr 2021 trotz der weiterhin vorherrschenden pandemischen Lage mit einem guten Ergebnis ab. Insgesamt konnten Finanzierungszusagen in Höhe von 3.009,1 Mio. Euro ausgesprochen werden, die das Vorjahresergebnis (2,2 Mrd. Euro) deutlich übertreffen. Dieses Ergebnis ist geprägt durch zwei Sondergeschäfte in der Wirtschaftsförderung. Mit Finanzierungszusagen in der Wirtschafts- und Immobilienförderung von rund 1.753 Mio. Euro (ohne Sondergeschäfte) konnte das Niveau vom letzten Jahr nahezu gehalten werden (- 1,2%).

Das wirtschaftliche Ergebnis lag mit 322,2 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert. Nach der Leistung eines Berlin-Beitrags in Höhe von 15 Mio. Euro verblieb ein Jahresüberschuss von 307,2 Mio. Euro. Dieser Überschuss ist insbesondere auf die am 10. November 2021 getroffene Vereinbarung mit dem Land Berlin zur Vereinnahmung von zustehenden Tilgungsanteilen aus §3 Grundvertrag von 284,8 Mio. Euro zurückzuführen. Aber auch ohne Tilgungsanteile aus §3 Grundvertrag liegt der Jahresüberschuss inklusive EFRE-Zuschüssen mit 22,3 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 11,8 Mio. Euro.


Video 5 Fragen in 100 Sekunden mit Angeliki Krisilion, IBB Vorstand
Angeliki Krisilion – 5 Fragen in 100 Sekunden
  •   2020 2021 Änderung (%)
    Bilanzsumme (Mio. Euro) 19.449,7 20.791,6 + 6,9
    Geschäftsvolumen 20.351,3 21.660,8 + 6,4
    Eigenkapital 802,5 1.108,6 + 38,1
     
    Gesamtkapitalquote (%) 16,1 16,2  
    Kernkapitalquote (%) 16,0 16,2  
  •   2020 2021 Änderung (%)
    Operatives Ergebnis (Mio. Euro) 132,9 438,6 + 230,1
    darunter Zinsergebnis 82,8 90,4 + 9,2
    ⁒ Verwaltungsaufwand 88,1 106,5 + 20,8
    ⁒ Risikovorsorge/Bewertungen 12,9 10,0 + 22,5
    Wirtschaftliches Ergebnis 31,8 322,2 + 913,1
    ⁒ Berlin-Beitrag 20,0 15,0 - 25,0
    Jahresüberschuss* 11,8 307,2** + 2.503,2
    Förder-Cost-Income-Ratio 66,3 69,0  

    *inkl. EFRE-Zuschüssen

    **inkl. Tilgungsanteilen aus §3 Grundvertrag in Höhe von 284,8 Mio. Euro

  • Die IBB verdankt das gute Ergebnis im Geschäftsjahr 2021 dem Engagement und der Leistung ihrer Mitarbeiter:innen. Ein wichtiger Baustein unserer Personalentwicklung ist daher die Förderung sowie Aus- und Weiterbildung unserer Beschäftigten. Großen Wert legen wir zudem auf die Möglichkeit der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. In 2021 hat die IBB die Weichen für ein neues hybrides Arbeitsmodell gestellt. Mit der Kombination aus digitalen und analogen Arbeitsabläufen, die individuell abgestimmt werden können und den Bedürfnissen von Arbeitgeberin und Beschäftigten gerecht werden sollen, schafft die IBB noch mehr Flexibilität und macht sich fit für die Zukunft.

    Zum Ende des Berichtsjahres waren insgesamt 724 Beschäftigte, davon 428 Mitarbeiterinnen und 296 Mitarbeiter bei der IBB beschäftigt. Darunter fallen 41 Auszubildende und Dual-Studierende, was einer Quote von 5,7 entspricht.

  • Die IBB hat im Berichtsjahr eine neue Unternehmensstruktur erhalten. Nachdem im Juni das parlamentarische Verfahren zur Neustrukturierung abgeschlossen war, wurde vom Land Berlin rückwirkend zum 1. Januar 2021 per Gesetz die IBB Unternehmensverwaltung Anstalt öffentlichen Rechts (IBB UV) errichtet. Die IBB UV übernimmt als Konzernmutter die Trägerschaft der IBB und ist wiederum in alleiniger Trägerschaft des Landes Berlin. Sämtliche Beteiligungen der IBB wurden im September 2021 an die IBB UV übertragen. Aus den früheren Tochtergesellschaften der IBB sind nun Schwestergesellschaften geworden, zusammen bilden sie die IBB Gruppe.

    Die IBB UV unterteilt sich in folgende Kategorien:

    • Investitionsbank Berlin AöR,
    • banknahes Fördergeschäft,
    • Beteiligungen im Auftrag des Landes und
    • weitere strategische Beteiligungen, die im Zusammenhang mit Förderaufgaben gehalten werden.
    Organigramm der IBB Unternehmensgruppe
    Organigramm der IBB Unternehmensverwaltung

Coronahilfen für Berlin – Wir packen es an!

IBB Geschäftsbericht 2021 Coronahilfen für Berlin

Die Coronapandemie und die damit verbundenen notwendigen Einschränkungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens trafen die Berliner Wirtschaft hart. Viele Unternehmen, KMU und Soloselbstständige in der Stadt gerieten in eine schwere wirtschaftliche Krise. Mit breit aufgestellten und immer wieder angepassten sowie verbesserten Hilfsprogrammen konnten der Bund und das Land Berlin die Wirtschaft vor erheblichen Schäden bewahren, zahlreiche Existenzen und Arbeitsplätze sichern und die wirtschaftlichen Folgen deutlich abschwächen.

Die IBB hat gemeinsam mit ihren Schwestergesellschaften die von Bund und Land aufgelegten Hilfsprogramme für Berlin abgewickelt und die Hilfen in Form von Zuschüssen, Darlehen und Beteiligungen ausgereicht. Insgesamt wurden in den Jahren 2020 und 2021 in über 30 Programmen rund 5,8 Mrd. Euro ausgezahlt und dadurch zahlreiche Arbeitsplätze in Berlin gefördert. Allein in 2021 wurden rund 3,5 Mrd. Euro an Coronahilfen ausgezahlt.

20 Corona-Hilfsprogramme 3,5 Milliarden Euro ausgezahlt

Wirtschaftsförderung


Video 5 Fragen in 100 Sekunden mit Petra Springer-Bautz, IBB Wirtschaftsförderung
Petra Springer-Bautz – 5 Fragen in 100 Sekunden

Die Stärkung der Berliner Wirtschaft und die Schaffung neuer Arbeitsplätze sind die obersten Ziele der Wirtschaftsförderung. Im Zentrum unserer Wirtschaftsförderung steht daher die Förderung und Finanzierung von Start-ups und Gründer:innen sowie von Bestandsunternehmen. Die Finanzierungszusagen erreichten sowohl mit als auch ohne Sondergeschäfte in 2021 Rekordwerte. Inklusive Sondergeschäfte konnten insgesamt rund 1,6 Mrd. Euro und ohne Sondergeschäfte 443,1 Mio. Euro ausgesprochen werden.

IBB Wirtschaftsförderung Finanzierungszusagen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro
  • Zwei Sondergeschäfte in Höhe von 1.195,7 Mio. Euro trugen im Berichtsjahr zu einem sehr hohen Finanzierungsvolumen in der Wirtschaftsförderung bei. So haben die Finanzierungszusagen im Rahmen des Förderprogramms Berlin Infra für die Rekommunalisierung des Berliner Stromnetzes (900 Mio. Euro) und den Erwerb der bisherigen Töchter der IBB durch die IBB UV (295,7 Mio. Euro) das Volumen maßgeblich geprägt. Insgesamt belaufen sich die Finanzierungszusagen auf 1.638,8 Mio. Euro und bilden somit das größte Finanzierungsvolumen im Rahmen der Förderprogramme seit der Verselbstständigung der IBB im Jahr 2004.

    Finanzierungszusagen im Fördergeschäft (inkl. Sondergeschäften)

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    *in Mio. EUR

  • Das Fördervolumen 2021 liegt abzüglich der Sondergeschäfte mit Finanzierungszusagen in Höhe von 443,1 Mio. Euro gut 35,2% über dem Vorjahreswert (327,8 Mio. Euro) und ist damit – auch ohne Sondergeschäfte – das höchste Ergebnis, das in der Wirtschaftsförderung je erzielt werden konnte.

    Finanzierungszusagen im Fördergeschäft (exkl. Sondergeschäften)

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    *in Mio. EUR

  • Mit 45,9% entfiel fast die Hälfte der Finanzierungszusagen auf Gründungsvorhaben. Das Finanzierungsvolumen für Gründungsvorhaben ist mit 155,2 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (96 Mio. Euro) um 61,7% gestiegen. Finanziert wurden im Berichtsjahr insgesamt 427 Gründungsvorhaben und damit deutlich mehr als im Jahr zuvor (355). Vor allem bei den produktiven und innovativen Start-ups war die Nachfrage groß.

    Die wichtigsten Programme für Gründer:innen waren:

    Programm Finanzierungszusagen (Anzahl) Finanzierungszusagen (in Mio. EUR)
    Innovationsassistent:in 115 (70) 2,3 (1,4)
    Pro FIT 89 (71) 39,4 (31,1)
    Gemeinschaftsaufgabe (GRW) 84 (43) 91,5 (44,9)
    Mikrokredite 59 (73) 1,4 (1,8)
    Berlin Start 47 (62) 9,1 (10,0)

    *Vorjahreswerte in Klammern

  • Für Unternehmen in den Berliner Clustern wurden in 2021 insgesamt 631 Finanzierungszusagen über 337,3 Mio. Euro ausgesprochen (Vorjahr: 617; 192,3 Mio. Euro). Der Großteil davon entfiel auf das Berliner Cluster "Informations- und Kommunikationstechnik" (I. u. K.) mit insgesamt 127,5 Mio. Euro, dicht gefolgt vom Cluster "Verkehr und Mobilität" mit 122,7 Mio. Euro.

    Finanzierungszusagen in den Clustern 2021

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    *in Mio. EUR; *Informations- und Kommunikationstechnik

    *exkl. Sondergeschäfte Berlin Infra

Immobilienförderung


Video 5 Fragen in 100 Sekunden mit Caroline Anker, IBB Immobilienförderung
Caroline Anker – 5 Fragen in 100 Sekunden

Wie viele andere Metropolen steht auch Berlin vor der großen Herausforderung, ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Das Einwohnerwachstum der letzten Jahre ist nach wie vor eine Herausforderung für den Berliner Wohnungsmarkt. Auch die Pandemie kann allenfalls als kurze Verschnaufpause gewertet werden. Die über die Jahre aufgebauten Defizite bleiben, bezahlbarer Wohnung ist knapp und wird gebraucht. Die IBB unterstützt daher den Bau preiswerter Wohnungen und die Modernisierung und Instandhaltung des Wohnungsbestands. In der Immobilien- und Stadtentwicklung konnten in 2021 Finanzierungszusagen in Höhe von 1.309,7 Mio. Euro getätigt werden. Im Berichtsjahr hat die IBB ca. 13.750 Wohnungen finanziert.

IBB Finanzierungszusagen in Höhe von 1.163,4 Millionen Euro und circa 13750 Wohnungen finanziert
  • Im Geschäftsfeld Immobilien- und Stadtentwicklung sind die Finanzierungszusagen leicht um 9,4% auf 1.309,7 Mio. Euro gesunken. Das Finanzierungsergebnis lag somit 136,3 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Nichtsdestotrotz ist es das dritthöchste Ergebnis seit der Verselbstständigung der IBB. Ein deutliches Plus gab es im Neugeschäft (inklusive Zuschüssen), das mit 1.163,4 Mio. Euro gut 17% über dem Vorjahreswert lag. Das Neugeschäft überschreitet damit zum zweitem Mal nach 2019 die Milliardenmarke.

    Finanzierungszusagen in der Immobilien- und Stadtentwicklung

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    *in Mio. EUR (ohne Sonderfinanzierungen)

  • 3.775.480 Menschen waren Ende 2021 in Berlin gemeldet. Die Einwohner:innenzahl in der Bundeshauptstadt ist damit gegenüber 2020 zwar leicht um 5.518 angewachsen, aber dennoch deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Gründe für diese Entwicklung sind sowohl die Abwanderungen von Einwohner:innen ins Berliner Umland als auch die Covid-19-Pandemie, die den Zuzug nach Berlin deutlich abgeschwächt hat.

    Einwohner:innenwachstum in Berlin 2012-2021

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  • Seit 2017 ist die Zahl der Baugenehmigungen, die in den zehn Jahren davor stark angestiegen war, wieder rückläufig. Auch in 2021 ist die Anzahl der genehmigten Wohnungen mit 18.716 im Vergleich zum Vorjahr um 8,5% gesunken und liegt gleichzeitig 25% unter dem Höchststand von 2016. Die Zahl der Fertigstellungen beläuft sich in 2021 auf 15.870 Wohnungen.

    Entwicklung der Baugenehmigungen und -fertigstellungen in Berlin

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  • Im Rahmen des IBB Wohnungsneubaufonds wurden im Berichtsjahr insgesamt 1.826 Wohnungen bewilligt, von denen 1.011 Wohnungen gefördert und 815 Wohnungen bindungsfrei sind. Insgesamt konnten von 2014 bis 2021 16.080 Wohnungen gefördert werden.

    IBB Wohnungsneubaufonds 2014-2021

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    *TP=Teilprogramm

  • Der Gebäudesektor hat einen signifikanten Anteil am klimaschädlichen CO2-Ausstoß. Rund 500.000 Bestandsgebäude müssen in Berlin energetisch ertüchtigt werden, um die Klimaziele des Landes bis 2045 zu erreichen. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe hat daher das Förderprogramm Effiziente GebäudePLUS aufgesetzt, das die energetische Sanierung des Gebäudesektors im Land Berlin deutlich voranbringen soll.

    Anträge zum neuen Förderprogramm Effiziente GebäudePLUS können seit August 2021 bei der IBB gestellt werden. Insgesamt wurden im Berichtsjahr Finanzierungen mit einem Zuschussvolumen in Höhe von rund 3 Mio. Euro zugesagt. Bis 2024 stehen für das Programm Landesmittel in Höhe von rund 50 Mio. Euro zur Verfügung.

Digitalisierung


Video 5 Fragen in 100 Sekunden mit Eike Schmaida, IBB Digitalisierung und Digital Unit
Eike Schmaida – 5 Fragen in 100 Sekunden

Die IBB ist selbstverständlich auch vom digitalen Wandel in der Finanzindustrie betroffen. Unsere Kund:innen setzen digitale Prozesse voraus – von der Antragstellung bis zur Kreditvergabe. Seit einigen Jahren setzen wir daher digitale Projekte um. Angefangen von der digitalen Antragsstrecke in unserem Kundenportal bis hin zu Erweiterungen wie dem Produktfinder für die schnelle und unkomplizierte Förderproduktsuche. Diese Lösungen stellen wir auch regelmäßig auf den Prüfstand und optimieren weiter, wo es notwendig ist.

  • Die Pandemie hatte auch 2021 einen starken Einfluss auf die IBB. Eine schnelle Umsetzung der für die Berliner:innen so dringend benötigten Coronahilfen war auch im Berichtsjahr nötig. So konnten die in der Vergangenheit entwickelten digitalen Lösungen auch für die Bewältigung der Coronahilfen genutzt werden. Weiterhin hat die Coronapandemie dafür gesorgt, dass interne sowie externe Prozesse und Abläufe in einem hybriden Umfeld erfolgen mussten. Die digitale Transformation nimmt dadurch zunehmend Fahrt auf.

  • Um das notwendige Wachstum der Digitalisierungsbemühungen in der gesamten IBB weiter zu unterstützen, wurde 2021 die "Digital Unit (DU)" gegründet, die mit dem Chief Digital Officer (CDO) gemeinsam agiert. Sie verantwortet nun den unternehmensübergreifenden Fortschritt der Digitalisierung in der IBB und unterstützt dafür die gesamte Organisation.

  • In 2022 wird die IBB weitere Produkte und Prozesse digitalisieren. Die Fertigstellung des Belegmanagers wird fortgeführt. Damit können Kund:innen für ein Projekt oder eine Finanzierung die geförderten Ausgaben digital abrechnen. Im Fokus stehen insbesondere digitale, barrierefreie Kommunikation sowie die Einführung einer digitalen Signatur für den externen Schriftverkehr. Auch intern soll im Rahmen des hybriden Arbeitens die digitale Transformation weiter vorangetrieben werden.

Schwestergesellschaften der Investitionsbank Berlin

IBB Geschäftsbericht 2021 IBB Unternehmensverwaltung und Schwestergesellschaften

Im Zuge der Neustrukturierung der Investitionsbank Berlin wurden sämtliche Tochtergesellschaften und Beteiligungen der IBB auf die IBB Unternehmensverwaltung übertragen. Die ehemaligen Töchter sind nun Schwestergesellschaften der IBB, die das Portfolio der IBB mit besonderen Finanzierungs- und Förderangebote ergänzen. Die IBB Ventures bietet Venture-Capital-Finanzierungen und die IBB Business Team GmbH ausgewählte zuschussbasierte Förderprogramme an. In 2020 wurde zur Umsetzung von Coronahilfen für Start-ups zudem die IBB Capital GmbH gegründet.

  • Die IBB Beteiligungsgesellschaft mbH (IBB Ventures) wurde 1997 gegründet und ist seit Jahren einer der aktivsten Venture Capital-Investoren Deutschlands. Die Gesellschaft hat sich in Berlin als Marktführer im Bereich Early Stage Finanzierungen etabliert und maßgeblich zur Entwicklung Berlins als erfolgreicher europäischer Start-up-Standort beigetragen. Zum Jahresende 2021 umfasste das Portfolio 85 Unternehmen, von denen 61% auf den Technologiebereich und 39% auf die Kreativwirtschaft (Consumer & Digital) entfielen.

    Beteiligungsportfolio der IBB Ventures

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    *Anzahl Unternehmen

  • Die IBB Business Team GmbH (IBT) unterstützt Berliner Gründer:innen, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Eigentümer:innen von Wohnimmobilien. Mit ihren Förderangeboten trägt die IBT zum Erreichen der Ziele des Landes Berlin in den Bereichen Existenzgründung und Beratung, Innovation und Digitalisierung, Energie und Nachhaltigkeit sowie Mobilität bei. Die IBT hat bei ihren Zuschussprogrammen in 2021 sowohl bei der Anzahl der Finanzierungszusagen (6.055) um 48% als auch bei dem zugesagten Volumen (44,4 Mio. Euro) um 73% gegenüber dem Vorjahr zugelegt.

    Finanzierungszusagen IBB Business Team GmbH 2020

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    *in Tsd. EUR

  • Die in 2020 gegründete IBB Capital GmbH hat die Aufgabe, junge Berliner Unternehmen mit einem innovativen Geschäftsmodell durch Eigenkapital oder eigenkapitalähnliche Instrumente zu finanzieren. Sie setzt hierfür das Programm Coronahilfen für Start-ups um, dass aus dem 2-Mrd.-Hilfsprogramm des Bundes für Start-ups gespeist und über die KfW organisiert wird. Neben rund 1,2 Mrd. Euro für große Wagniskapitalgeber (Säule I) – dieses Programm ist zum 30. Juni 2021 ausgelaufen – standen 800 Mio. Euro für kleinere VC-Gesellschaften der Länder (Säule II) zur Verfügung, wovon das Land Berlin rund 100 Mio. Euro erhalten hat. Die IBB ergänzte diese Mittel um bis zu 50 Mio. Euro, die durch das Land Berlin abgesichert sind.

    Berlin ist das einzige Bundesland, das beim Vertrieb des Programms mit Intermediären kooperiert. Hierbei handelt es sich um private Investor:innen, z. B. Business Angels, Family Offices und private VC-Gesellschaften, die mit der IBB Capital zusammenarbeiten. In 2021 wurden Finanzierungszusagen in Höhe von 88,8 Mio. Euro ausgesprochen.

Nachhaltigkeit in der IBB Gruppe


Video 5 Fragen in 100 Sekunden mit André Meinecke, Nachhaltigkeit IBB Gruppe
André Meinecke – 5 Fragen in 100 Sekunden

Die IBB hat gemeinsam mit ihren Schwestern in den letzten Jahren viel für ein systematisches Nachhaltigkeitsmanagement getan und bereits in 2020 das Nachhaltigkeitsprojekt "Impact Bank Berlin" neu gestartet. Das Projekt hat die Aufgabe, weitere Verbesserungspotenziale zu identifizieren und deren organisatorische Umsetzung vorzubereiten. Fokusthemen sind unter anderen die Menschenrechte sowie der Aufbau eines an strengen ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) orientierten Portfolios im Rahmen der Anlagen unserer Liquiditätsreserven durch unseren Treasury-Bereich.

ESG-Teilportfolio im Volumen von 414 Millionen Euro
  • Die IBB Gruppe hat sich den im Jahr 2015 von der UN beschlossenen 17 globalen Zielen für eine nachhaltige Entwicklung, den sogenannten "Sustainable Development Goals" (SDGs), verpflichtet und wendet diese transparent und messbar auf ihre Tätigkeitsfelder an. Die SDGs sollen bis 2030 erreicht werden und zielen auf eine ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Entwicklung ab. Durch die Bezugnahme auf die SDGs stellen wir noch deutlicher heraus, wie die Finanzierungen einen nachhaltigen Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Umwelt leisten. Bis 2030 will die IBB Gruppe insgesamt bis zu 15 Mrd. Euro Finanzierungszusagen auf Basis der SDGs in den Förderprogrammen finanzieren.

  • Die IBB war 2018 eine der ersten deutschen Förderbanken, die viele Förderprogramme für Sozialunternehmen geöffnet hat. Im Berichtsjahr 2021 wurde das Angebot in der IBB Gruppe für Unternehmen der sozialen Ökonomie erneut erweitert. Seit dem 1. Juli 2021 können Sozialunternehmen in Berlin Coachingleistungen im Rahmen des Förderprogramms Coaching BONUS zum Aufbau innerbetrieblicher Kompetenzen in Anspruch nehmen. Sozialunternehmen können außerdem seit dem 1. Juli Zuschüsse erhalten. Neben dem Coaching BONUS stehen KMU und Gründer:innen aus dem Bereich der sozialen Ökonomie die Förderprogramme GründungsBONUS und Transfer BONUS zur Verfügung. Die Bearbeitung der Antragstellung übernimmt die IBB Business Team GmbH.

  • Die IBB hat bereits in 2020 die gezielte Ausrichtung eines Teils ihres Anlageportfolios auf nachhaltige Geldanlagen gestartet. Diese Investitionsstrategie wurde auch in 2021 fortgesetzt. So konnte bis Ende 2021 ein ESG-Teilportfolio (Environmental, Social, Governance) im Volumen von 414 Mio. Euro aufgebaut werden, von dem rund 57% auf sogenannte "Green Bonds", 39% auf "SocialBonds" und 4% auf "Sustainability Bonds" entfallen. Bei diesen Anlageentscheidungen wird nicht nur die Bonitätsbewertung der Anleihen, sondern auch eine Nachhaltigkeitsbewertung in Hinsicht auf Klimaauswirkungen und soziale Aspekte vorgenommen. Bis Ende 2022 sollen insgesamt 500 Mio. Euro nachhaltig in "Green Bonds", "Social Bonds" und "Sustainability Bonds" investiert werden.

Neues Geschäftsfeld Arbeitsmarktförderung geht an den Start

IBB Geschäftsbericht 2021 Ausblick 2022

Mit der Arbeitsmarktförderung erweitert die IBB ab 2022 ihr Portfolio um ein weiteres Geschäftsfeld, das sich primär der Förderung und der Investition in Menschen sowie unserer Gesellschaft widmet. Darin sind eine Vielzahl von Förderprogrammen des Landes Berlin angesiedelt, die mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) kofinanziert werden. Der Fokus liegt darauf, den Fachkräftebedarf zu sichern sowie durch soziale Inklusion und Bildung Menschen in ihrer Teilhabe an der Gesellschaft zu stärken.

In der gesamten Förderperiode werden 16 Förderinstrumente aufgelegt, die in unterschiedlichen Sparten – Gründung, Beratung, (Weiter-)Bildung/Coaching, Orientierung und Integration – angesiedelt sind. Zum Start in 2022 werden insgesamt vier Förderinstrumente angeboten. Das Gesamtfördervolumen für ESF+ beträgt 357,4 Mio. Euro, darin enthalten sind rund 143 Mio. Euro zur Betreuung der 16 Förderinstrumente.

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