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IBB Wohnungsmarktbericht 2023

Kurzvideo für IBB Wohnungsmarktbericht 2023

Der Berliner Wohnungsmarkt 2023 im Überblick

Der Berliner Wohnungsmarkt steht weiterhin vor Herausforderungen: Während hohe Baukosten und eine schwierige Zinslage die Bauaktivitäten weiter hemmen, führen steigende Energie- und Lebenshaltungskosten dazu, dass private Haushalte bei der Finanzierung von Wohnraum immer häufiger vor Schwierigkeiten stehen. Hinzu kam ein großer Bevölkerungszuwachs im Jahr 2022. Diese Dynamiken wirken sich auch strukturell am Wohnungsmarkt aus. Eine grundlegende Veränderung der letzten Jahre ist die zunehmende Relevanz von möbliertem Wohnen auf Zeit. Immer mehr befristete, möblierte Wohnungen werden angeboten. Das diesjährige Schwerpunktthema widmet sich dieser neuen Thematik in Form einer vertieften Analyse.

IBB Wohnungsmarktbericht als Video


IBB Wohnungsmarktbericht 2023

Entwicklung der Angebotsmieten und -kaufpreise

Für die Analyse des Berliner Wohnungsmarktes gehören die Entwicklungen der Angebotsmieten und -kaufpreise zu den wichtigsten Indikatoren. Berlin weist bereits seit einigen Jahren einen angespannten Wohnungsmarkt auf. Auch im Jahr 2023 wird der starke Anstieg der Angebotsmieten deutlich.

Angebotsmieten

Die Berliner Angebotsmiete lag 2023 im Median bei 13,99 EUR/m², was einer Steigerung von 2,45 EUR/m² bzw. 21,2% gegenüber dem Vorjahr entsprach (2022: 11,54 EUR/m²). Parallel ging die Anzahl der Inserate stark zurück. Die höchste mittlere Angebotsmiete wurde in Friedrichshain-Kreuzberg mit 18,33 EUR/m² erfasst, gefolgt von Mitte mit 18,26 EUR/m² und Charlottenburg-Wilmersdorf (17,20 EUR/m²). Demgegenüber standen Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf – beide mit 10,61 EUR/m² - sowie Spandau, das 2023 mit 10,13 EUR/m² die niedrigste mittlere Angebotsmiete aufwies. Die engen Verflechtungen Berlins mit dem Berliner Umland wirkten sich in Teilen auch auf die Angebotsmieten in den Regionen aus. Die umliegenden Gemeinden wiesen 2023 einen Anstieg von rund 11% auf 12,38 EUR/m² im Vorjahresvergleich auf (2022: 11,12 EUR/m²). Potsdam verzeichnete einen neuen Spitzenwert von 13,00 EUR/m².

Über einem mehrjährigen Betrachtungszeitraum wird die Anspannung des Berliner Wohnungsmarktes umso deutlicher. 2012 lag der Median der Angebotsmieten noch bei 7,20 EUR/m² und verdoppelte sich nahezu bis 2023. Die Anspannung nahm dabei spürbar von der Innenstadt ausgehend bis in die Stadtrandlagen zu. Im Zeitstrahl lassen sich diese Dynamiken gut erkennen.

Eine Übersicht der Angebotsmieten von 2012-2023 finden Sie auch unter Downloads.

Entwicklung der Angebotsmieten von 2012 bis 2023

  • Die mittleren Angebotskaufpreise von Berliner Eigentumswohnungen wiesen 2023 eine Stagnation auf. So mussten Haushalte für eine Eigentumswohnung 2023 im Mittel 5.746 EUR/m² und somit 71 EUR/m² weniger (-1,2%) als noch im Vorjahr aufbringen (2022: 5.817 EUR/m²).

    Der Großteil der Inserate entfiel erneut auf Wohnungen im Bestand mit 20.469 Angeboten. Hierbei mussten Käufer:innen 5.380 EUR/m² für den Erwerb einer Immobilie aufbringen. Neubauwohnungen verzeichneten lediglich 2.068 Inserate. Der insgesamt minimale Preisrückgang wurde hier deutlicher. Neu errichtete Eigentumswohnungen wiesen einen mittleren Angebotskaufpreis von 8.038 EUR/m² auf, einen Rückgang um 4,4% gegenüber dem Vorjahr (2022: 8.409 EUR/m²).

    Entwicklung der Angebotskaufpreise für Eigentumswohnungen (Median) 2014-2023

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    Angebotspreise in EUR/m²

    Anmerkung: Als Neubauten werden alle Objekte gewertet, die im jeweiligen Betrachtungsjahr oder im Vorjahr fertiggestellt wurden (Neubauwerte jährlich dargestellt).

    Quellen: VALUE Marktdatenbank; eigene Berechnungen der RegioKontext GmbH

  • Die Angebotspreise für Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichneten in den vergangenen Jahren einen kontinuierlichen Anstieg. Dieser Trend setzte sich 2023 jedoch nicht fort. Mit im Mittel 639.000 EUR mussten Kaufinteressierte in diesem Jahr 59.000 EUR weniger (-8,5%) für ein Eigenheim aufbringen als noch im Vorjahr.

    Bis 2017 entwickelten sich die Preisstrukturen im Bestand und im Neubau nahezu identisch, seit 2018 lagen die Angebotspreise von Bestandsobjekten jedoch deutlich niedriger als von Neubauten. Die jetzige Abnahme der Angebotspreise zeigte sich sowohl im Neubau- als auch im Bestandssegment, wobei insbesondere Bestandsimmobilien einen starken Preisrückgang erlebten: Sie nahmen im Jahr 2023 um rund 9,5% (absolut -66.000 EUR) ab. Die Neubaupreise sanken hingegen um rund 3,8% (absolut -29.030 EUR).

    Entwicklung der Angebotskaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser im Neubau und Bestand (Median) 2014-2023

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    Angebotspreise in EUR

    Anmerkung: Als Neubauten werden alle Objekte gewertet, die im jeweiligen Betrachtungsjahr oder im Vorjahr fertiggestellt wurden (Neubauwerte jährlich dargestellt).

    Quellen: VALUE Marktdatenbank; eigene Berechnungen der RegioKontext GmbH

Wohnungsnachfrage – Bevölkerung & Haushalte

Einwohner:innenentwicklung

Berlin ist eine wachsende Metropole: Seit 2013 ist die Bundeshauptstadt um insgesamt 333.385 Personen angewachsen. 2022 markierte jedoch einen besonders fulminanten Bevölkerungsanstieg von 2,1% bzw. 77.779 Personen. Zurückzuführen ist dies vorwiegend auf Fluchtbewegungen im Kontext des Krieges in der Ukraine sowie aus anderen Herkunftsregionen. Auch das Berliner Umland verzeichnete 2022 ein sehr dynamisches Bevölkerungswachstum von 1,6% (16.270 Personen) und setzte damit den Trend der letzten Jahre fort.

Entwicklung der Einwohner:innen in den Planungsräumen 2013-2023 (Angaben in Prozent)

  • Berlin erlebte im Jahr 2022 den höchsten Bevölkerungsanstieg seit der Wiedervereinigung, sodass die Stadt um 77.779 Personen bzw. +2,1% auf 3.755.251 Personen anwuchs. Zurückzuführen ist dies vorwiegend auf Fluchtbewegungen im Kontext des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Auch Zuzüge aus anderen Herkunftsregionen spielten eine tragende Rolle. Dem fulminanten Außenwanderungsgewinn stand erstmals seit 2006 eine negative natürliche Bevölkerungsentwicklung (-3.843 Personen) gegenüber. Außenwanderungsverluste, also Fortzüge von Berliner:innen, fanden erneut primär in das Berliner Umland und die neuen Bundesländer (inkl. den übrigen Brandenburger Gemeinden) statt. Berlin verlor im Saldo 17.996 Personen gegenüber diesen beiden Regionen. Mit Blick auf die Altersstruktur wanderten vorwiegend junge Erwachsene zwischen 18- bis unter 30 Jahren zu. Erstmals seit über zehn Jahren wurde lediglich in der Altersgruppe der über 65-Jährigen ein Nettowanderungsverlust verzeichnet, alle übrigen Altersgruppen wiesen mehr Zuzüge als Fortzüge auf.

    Außenwanderungssaldo Berlin nach Ziel- und Herkunftsgebieten 2013-2022

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    Anzahl der Personen

    Anmerkung: Als Berliner Umland wird der Brandenburger Teil des Stadt-Umland-Zusammenhangs (SUZ) der Länder Berlin und Brandenburg bezeichnet, der strukturell am engsten mit dem Land Berlin verbunden ist. Das Berliner Umland ist ein Strukturraum des Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Zum Landesentwicklungsplan der Hauptstadtregion

    Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

    Die schnellen Zinserhöhungen haben die Berliner Wirtschaft in 2023 kräftig abgebremst und insbesondere den Wohnungsbau durch hohe Bauzinsen erschwert. Berlin ist nach wie vor eine attraktive Stadt und genießt als Wissenschafts- und Start-up-Metropole national und international eine hohe Anziehungskraft. Deshalb rechnen wir auch zukünftig mit Zuzug, der Druck auf den Wohnungsmarkt wächst weiter.

    Claus Pretzell

    IBB Volkswirtschaft
  • Neben der Entwicklung der Einwohner:innen ist die Anzahl der Haushalte und deren Struktur eine wichtige Größe der Wohnungsmarktbeobachtung. Im Jahr 2022 wurden in Berlin 1.983.000 Haushalte erfasst. Die durchschnittliche Haushaltsgröße belief sich berlinweit auf 1,90 Personen. Die Hälfte aller Haushalte waren Einpersonenhaushalte. Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen stieg auf 2.550 EUR monatlich, verzeichnete jedoch starke Unterschiede auf Bezirksebene. Während Haushalte in Pankow monatlich 2.850 EUR zur Verfügung hatten, verzeichneten Marzahn-Hellersdorf und Tempelhof-Schöneberg mit 2.375 EUR sowie Neukölln mit 2.300 EUR ein unterdurchschnittliches monatliches Haushaltsnettoeinkommen. Mit Blick auf Gesamtberlin verfügten 2022 rund ein Fünftel der Haushalte über weniger als 1.500 EUR im Monat.

    Verteilung des mittleren monatlichen Haushaltsnettoeinkommens in den Berliner Bezirken 2022

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    Anteil an allen Haushalten in %

    Anmerkung: Werte weichen in der Summe teilweise aufgrund von Rundungen von 100 ab. Bei den Ergebnissen des Jahres 2022 handelt es sich um Erstergebnisse des Mikrozensus 2022. Für den Mikrozensus ab 2020 haben sich aufgrund eines Methodenwechsels deutliche strukturelle Unterschiede ergeben.

    Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Berechnung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

    Entwicklung des Haushaltsnettoeinkommens (Median) nach Haushaltsgröße 2013-2022

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    Monatliches Haushaltsnettoeinkommen in EUR

    Anmerkung: Ab dem Mikrozensus 2016 haben sich aufgrund eines Methodenwechsels bezüglich der Stichprobengrundlage (neue Clusterung auf Basis der Ergebnissedes Zensus 2011) deutliche strukturelle Veränderungen ergeben. Ein Vergleich mit 2015 ist daher nicht möglich. Ab dem Mikrozensus 2020 haben sich aufgrund eines Methodenwechsels erneut deutliche strukturelle Veränderungen ergeben. Ein Vergleich mit 2019 ist daher nicht möglich. Bei den Ergebnissen des Jahres 2022 handelt es sich um Erstergebnisse des Mikrozensus 2022.

    Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Wohnungsangebot – Bauen und Wohnen

Die Bauintensität bewegt sich in Berlin auf einem hohen Niveau. Und gleichzeitig brauchen wir mehr bezahlbaren Wohnraum für die gestiegene Anzahl an Menschen in unserer Stadt. Mit den neuen und verbesserten Konditionen im IBB Wohnungsneubaufonds sind wir optimistisch, noch mehr Wohnraum zu sozialverträglichen Mieten zu schaffen.

Dr. Hinrich Holm

Vorsitzender des Vorstandes, IBB
  • Der Abwärtstrend der Baugenehmigungen setzte sich auch 2022 fort. In Summe wurden 16.968 Wohnungen zum Bau genehmigt, 1.748 Wohnungen weniger als 2021. Das Jahr 2022 stellte im zehnjährigen Betrachtungszeitraum einen Tiefpunkt dar, nur 2013 wurden weniger Baugenehmigungen erteilt. Klassifiziert nach Teilsegmenten dominierte 2022 weiterhin der Geschosswohnungsbau mit 82,3 % (13.967 genehmigten Wohnungen inkl. Wohnungen in Nichtwohngebäuden). Die Baufertigstellungen verzeichneten 2022 im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Zunahme um 1.440 Wohnungen auf insgesamt 17.310 realisierte Wohnungen. Der Bauüberhang blieb 2022 weiterhin auf hohem Niveau bei 62.361 Wohnungen.

    Um die Versorgung mit preisgünstigem Wohnraum in Berlin weiterhin zu gewährleisten und der Anspannung des Marktes entgegenzuwirken, sind weitere Kraftanstrengungen im Neubau und der Wohnraumförderung notwendig. Trotz erhöhter Baufertigstellungen in 2022 war die Zahl der Baugenehmigungen erneut rückläufig. Mit den Förderprogrammen der IBB unterstützen wir den Bau von bezahlbarem Wohnraum in der Stadt.

    Julia Kühle

    IBB Immobilien- und Stadtentwicklung

    Baugenehmigungen, -fertigstellungen und -überhang im Vergleich 2003-2022

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    Anzahl der Wohnungen

    Neubau und Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden einschließlich Nichtwohngebäude und Baumaßnahmen im Bestand

    Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

  • Zwischen 2018 bis 2022 wurden innerhalb des S-Bahn-Rings die meisten Wohnungen im Bereich der Brunnenstraße und des Nordbahnhofs, des Heinrich-Heine-Viertels sowie des Wrangelkiezes fertiggestellt. In der äußeren Stadt verzeichneten vorwiegend die östlichen Bezirke hohe durchschnittliche Fertigstellungszahlen, so etwa Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Pankow.

    Durchschnittlich fertiggestellte Wohnungen im Jahr auf Ebene der Planungsräume 2018-2022

  • Dem Bauüberhang werden Wohnungen zugeordnet, die zum Bau genehmigt, aber noch nicht als fertig gestellt gemeldet wurden. Aufgrund des mehrjährigen Bauprozesses kann eine gewisse Anzahl von Wohnungen im Bauüberhang als ein natürliches Phänomen des Wohnungsmarktes betrachtet werden. Die durchschnittliche Abwicklungsdauer für eine fertiggestellte Neubauwohnung belief sich im Betrachtungsjahr auf 28 Monate. 70,1% der Wohnungen aus dem Bauüberhang waren Ende 2022 im Bau, 37,8% befanden sich sogar bereits unter Dach. Ein Großteil des Bauüberhangs (53,7%) entfiel auf Wohnungen, die in 2021 und 2022 genehmigt wurden. Es kann von einer Realisierungsquote von 86,5% ausgegangen werden.

    Bauüberhang nach Baufortschritt und Genehmigungsjahr im Wohnungsneubau 2013-2022

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    Anzahl der Wohnungen
    Es werden der Bauüberhang und die Baugenehmigungen im Neubau abgebildet. Bestandsentwicklungen werden vernachlässigt.Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg; Berechnung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

  • Berlin verzeichnete 2022 einen Gesamtbestand von 2.014.562 Wohneinheiten. Seit der Wende nahm dieser kontinuierlich zu, vorwiegend im Geschosswohnungsbau. Im Betrachtungsjahr fiel der Großteil der Bestandswohnungen (86,6%) auf Gebäude mit drei oder mehr Wohnungen.

    Weiterhin dominieren kleine bis mittelgroße Wohnungen den Wohnungsbestand. Ein oder zwei Wohnräume hatten etwas mehr als die Hälfte der Wohnungen, rund ein Viertel entfiel auf Wohnungen mit drei Wohnräumen. Lediglich 6,2% der Wohnungen waren größer als Vierraumwohnungen. Rund die Hälfte des Bestandes (53,2%) wurde zwischen 1949 und 2010 errichtet.

    Wohnungsbestand nach Baualter 2022

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    Anzahl der Wohnungen/Anteil am Gesamtbestand

    Anmerkung: Fortschreibung auf Basis der Ergebnisse des Zensus 2011; (Wohnungsbestand einschließlich Wohnheimwohnungen). Abweichungen zu 100% aufgrund von Rundung.

    Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Berechnungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

  • Berlin ist eine Stadt der Mietenden – 84,1% der Wohnungen waren 2022 Mietwohnungen. Damit stieg der Anteil gegenüber 2021 leicht um 0,1 Prozentpunkte. Ein erheblich kleinerer Teil des Wohnungsbestands entfiel 2022 auf selbst nutzende Eigentümer:innen (15,9% der Wohnungen).

    Der Anteil der Mietwohnungen am Wohnungsbestand insgesamt war in Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Lichtenberg mit Anteilen bei mindestens 90,0% besonders hoch. Ein Blick auf die Eigentumsstrukturen zeigt, dass rund 32,3% des Berliner Mietwohnungsbestandes als gemeinwohlorientiert bezeichnet werden können. So verwalten städtische Wohnungsunternehmen rund 21,0% und Genossenschaften rund 11,3% des Berliner Mietwohnungsmarktes. Rund 3,3% entfallen auf private mietpreis- und belegungsgebundene Wohnungen. Etwa 64,3% der Mietwohnungen sind ungebunden und in privater Hand.

    Berliner Mietwohnungen nach Gruppe der Eigentümer:innen und Art der Wohnungsbindung 2022

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    Anzahl der Wohnungen/Anteil in %
    Anmerkung: Werte weichen aufgrund von Rundungen von 100 ab.
    Quelle: BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.; Prüfungsverband der kleinen und mittelständischen Genossenschaften e.V.; Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

  • Berlin verfügte 2022 über insgesamt 119.077 mietpreis- und belegungsgebundene Wohnungen, das entspricht 7,0% des gesamten Mietwohnungsbestands. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies einen drastischen Rückgang um insgesamt 23.266 Wohnungen. Über den höchsten Anteil an mietpreis- und belegungsgebundenen Wohnungen verfügte 2022 Treptow-Köpenick (11,0%), gefolgt von Neukölln (10,1%). Lichtenberg verzeichnete mit 2,3% den geringsten Anteil.

    Bewilligungsvolumen IBB Wohnungsneubaufonds 2014-2023

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    Angaben in EUR

    *Bewilligungsvolumen der Fördermittel nach Bewilligungsjahr (2.288 Mio. EUR insgesamt)

    Quelle: Investitionsbank Berlin

    Seit 2014 erfolgt der Neubau von mietpreis- und belegungsgebundenen Wohnungen auf Basis der Wohnungsbauförderungsbestimmungen (WFB) im Förderprogramm des IBB Wohnungsneubaufonds . Von 2014 bis 2023 wurden insgesamt 21.064 geförderte Wohnungen bewilligt. Hiervon waren am 31.12.2023 bereits 12.407 geförderte Wohnungen fertiggestellt. Das Jahr 2023 stellte mit einem bewilligten Fördervolumen von 717 Mio. EUR für 3.492 geförderte Wohnungen einen Höhepunkt dar. Insgesamt wurde von 2014 bis einschließlich 2023 ein Fördervolumen von rund 2.288 Mio. EUR bewilligt. Im Rahmen der Neubauförderung sind je nach Fördermodell unterschiedliche anfängliche Miethöhen möglich. Diese liegen zwischen 6,50 EUR/m² - 7,00 EUR/m² Wohnfläche im 1. Fördermodell und im neu eingeführten 3. Fördermodell der Wohnungsbauförderungsbestimmungen 2023 (WFB 2023) bei maximal 11,50 EUR/m² Wohnfläche. Im Zusammenhang mit gefördertem Wohnungsbau entstehen auch stets frei finanzierte Wohnungen, die hier dargestellt werden.

    Geförderte Wohnungen (Bewilligungen) und frei finanzierte Wohnungen des IBB Wohnungsneubaufonds 2014-2023

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    Anzahl der Wohnungen

    Quelle: Investitionsbank Berlin

Einflussfaktoren auf den Berliner Wohnungsmarkt

Der Berliner Wohnungsmarkt ist komplex und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Ihre Betrachtung kann ganzheitliche Aufschlüsse über aktuelle Dynamiken geben. Zu den zentralen Indikatoren zählen die Bevölkerungsentwicklung, das verfügbare Einkommen privater Haushalte, die Angebotsmieten, die ortsübliche Vergleichsmiete sowie der Wohnungsbestand.

Die kurzzeitige Verschnaufpause für den Berliner Wohnungsmarkt durch zurückgehende Bevölkerungszahlen und rückläufige Angebotsmieten im Jahr 2020 setzte sich in 2022 nicht fort. Die Bevölkerung stieg durch kriegsbedingte Fluchtbewegungen wieder stark an, was der Zuwachs des Wohnungsbestandes weder relativ noch absolut ausgleichen konnte. Hier erhöht sich der Nachfragedruck stetig. Das verfügbare Haushaltseinkommen nahm 2022 zu und lag nur noch leicht hinter der Entwicklung der ortsüblichen Vergleichsmiete. Die Wachstumsdynamik der Angebotsmieten zeigt mit rund 47% seit 2013 den mit Abstand stärksten Zuwachs. Ein steigendes Zinsniveau und rückläufige Genehmigungszahlen verschärften die Situation des Berliner Wohnungsmarktes weiter.

Ausgewählte indizierte Indikatoren im Vergleich 2013-2022

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Indexwert (2013 = 100)

Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, VALUE Marktdatenbank; Berechnungen der Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Schwerpunktthema: Möbliertes Wohnen auf Zeit

Auf dem Berliner Wohnungsmarkt nahmen in den letzten Jahren möblierte Wohnungen auf Zeit eine immer größere Rolle ein. Während rund ein Drittel aller Inserate in den deutschen Großstädten in dieses Segment fielen, waren es in Berlin 2022 sogar über die Hälfte. Dieses sehr heterogene Segment trifft zum einen auf eine diverse Nachfragestruktur, zum anderen bindet es in Teilen Wohnungen, die somit dem regulären Mietwohnungsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen. In der Vermietungspraxis bestehen hierbei zum Teil rechtliche Unklarheiten, die zu Verunsicherungen sowohl bei Vermieter:innen als auch bei Mieter:innen führen können. Eine unvollständige Datengrundlage erschwert die Wohnungsmarktbeobachtung und kann so gezielte politische Entscheidungen hemmen.

Das Angebot

Zwischen 2012 und 2022 ist die Anzahl der Inserate für möbliertes Wohnen auf Zeit in Berlin von 9.602 auf 27.402 angestiegen – ein Plus von rund 185%. Gleichzeitig nahmen die Inserate für reguläre Mietwohnungen um rund 60% ab. Da möblierte Wohnungen auf Zeit in der Regel mehrmals jährlich zur Miete angeboten werden, während unbefristete Wohnungen meist nur einmal erscheinen, lassen sich die Zahlen nicht ohne Weiteres vergleichen und erlauben keine direkten Rückschlüsse auf die Anzahl der Wohneinheiten. Ein beachtlicher Anteil der Wohnungen auf dem regulären Mietwohnungsmarkt wird vermehrt über informelle Wege wie private Kontakte vergeben, wie auch die Befragung des IBB Wohnungsmarktbarometers 2023 ergab. Auf öffentlich zugänglichen Plattformen dominiert jedoch zusehends das Segment der möblierten Wohnungen auf Zeit.

Inserate für möbliertes Wohnen auf Zeit und den regulären Mietwohnungsmarkt im Vergleich 2012 bis 2022 in Berlin

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Anmerkung: In der Auswertung können Doppelungen und Mehrfachinserate enthalten sein. Ein Rückschluss auf die tatsächliche Anzahl der Wohnungen ist somit nicht abschließend möglich.

Quelle: VALUE Marktdatenbank, eigene Berechnungen der RegioKontext GmbH

  • Möblierte Wohnungen auf Zeit werden zu deutlich höheren Mietpreisen am Markt angeboten als reguläre, unmöblierte Mietwohnungen. Die mittlere Angebotsmiete in Berlin belief sich für möblierte Wohnungen in 2022 auf 24,44 EUR/m² (All-In-Miete), während für eine reguläre Mietwohnung 11,54 EUR/m² netto kalt ausgewiesen wurden. Dies ist u. a. erklärbar durch die unterschiedliche Preisstruktur dieses Segments, in dem oftmals sogenannte „All-In-Mieten“, die neben den warmen und kalten Betriebskosten auch einen Möblierungszuschlag sowie Kosten für Strom, Internet oder andere Zusatzleistungen enthalten können. Überdies verzeichneten die Angebotsmieten möblierter Wohnungen auf Zeit einen deutlich dynamischeren Anstieg in den letzten Jahren als die des regulären Mietwohnungsmarktes. Dies führt dazu, dass dieses Segment nur für eine bestimmte Nachfragegruppe von Bedeutung ist. Hierzu zählen v. a. junge, gebildete und berufstätige Personen mit überdurchschnittlichem Haushaltsnettoeinkommen oder zusätzlichen Einkünften. Auch Fachkräfte aus dem Ausland oder Studierende können potenzielle Mieter:innen sein, während einkommensschwache Personen kaum vertreten sind.

  • Möblierte Wohnungen auf Zeit haben für jeden Bezirk eine unterschiedliche Relevanz. Besonders die innerstädtischen Bezirke weisen ein besonders hohes Angebotsgeschehen auf, während die Randbezirke deutlich weniger Inserate registrierten. Die meisten Angebote waren in Mitte mit rund 6.000 Inseraten zu verzeichnen. Mit lediglich rund 350 Inseraten spielten möblierte und befristete Wohnungen in Marzahn-Hellersdorf die geringste Rolle. Erklärbar ist diese Konzentration in der Innenstadt möglicherweise durch ein größeres kulturelles und gastronomisches Angebot sowie durch die gut ausgebaute Infrastruktur, wodurch insbesondere eine junge Nachfragegruppe angesprochen wird. Dennoch ließ sich im zehnjährigen Vergleich in allen Bezirken eine Zunahme der Angebote erkennen, die sich nicht nur auf die Innenstadt konzentrierte.

    Anzahl der Inserate für möbliertes Wohnen auf Zeit in den Berliner Bezirken 2022

    Bezirkskarte der Stadt Berlin

Berliner Bezirke

Die Stadt Berlin vereint zwölf Bezirke mit insgesamt 97 Ortseinheiten. Die Bezirke verfügen über ein hohes Maß an Eigenständigkeit und starke strukturelle Unterschiede. Hier bieten wir einen kurzen Überblick mit den wichtigsten Kennzahlen zu jedem Bezirk. Eine ausführliche Analyse dazu ist ebenfalls im aktuellen IBB Wohnungsmarktbericht 2023 zu finden.

Die Datenbasis für die nachfolgenden Grafiken der Einwohner:innen ist das Einwohnerregister. Bei den Angaben zu den Einpersonenhaushalten handelt es sich um Erstergebnisse des Mikrozensus 2022.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Charlottenburg-Wilmersdorf

    Charlottenburg-Wilmersdorf im Überblick

    Der heterogene Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf vereint eine große Bandbreite an Wohnlagen: Einfache Wohnlagen im Bereich Jungfernheide, Versorgungszentren in der City-West, aufgelockerte Bebauungsstrukturen und Villengebieten in Grunewald und Westend. Besonders prägen ihn gründerzeitliche Bauten mit – im Vergleich zu anderen Bezirken - großzügigen Grundrissen. Für die hohe Qualität des Bezirks spricht eine stabil anhaltende Wohnungsnachfrage, rege Investitionstätigkeit sowie zahlreiche Neubau- und Sanierungsaktivitäten. Laut dem Mietspiegel 2023 ist Charlottenburg-Wilmersdorf durch eine überwiegend gute Wohnlage gekennzeichnet und somit Anzugspunkt für zahlungskräftige Haushaltstypen aller Altersgruppen. Der Bezirk gewann 2022 deutlich an Einwohner:innen durch den Zuzug von außen. Per Saldo kamen 9.633 Personen aus dem Ausland oder anderen deutschen Bundesländern hinzu.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Friedrichshain-Kreuzberg

    Friedrichshain-Kreuzberg im Überblick

    Den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg kennzeichnen gründerzeitliche Altbaubestände. Zudem wurden infolge der Kriegszerstörungen in den 1960er- und 1970er Jahren große Gebiete flächensaniert und neu bebaut. In Friedrichshain-Kreuzberg befinden sich laut Mietspiegel 2023 eher einfache bis mittlere Wohnlagen, wobei sich die mittleren Wohnlagen in Friedrichshain und im südlichen Kreuzberg verorten. Nur vereinzelt wurden gute Wohnlagen angezeigt. Trotz dessen ist der Bezirk gerade bei jungen Menschen sehr beliebt. Der Bezirk sticht mit der höchsten Einwohnerdichte der Stadt von 14.374 Personen/km² hervor. Dies lässt sich besonders durch den hohen Anteil an Altbauquartieren und der Abwesenheit von Einfamilienhäusern erklären - auch eine sehr junge Bevölkerung mit einem Durchschnittsalter von 38,8 Jahren ist charakteristisch für den Bezirk. Im Jahr 2022 gewann der Bezirk per Saldo 6.999 Einwohner:innen durch den Zuzug von außen hinzu. Als Innenstadtbezirk wächst Friedrichshain-Kreuzberg traditionell durch Zuzug von Neuberliner:innen, während ansässige Berliner:innen den Bezirk verlassen und in andere Bezirke ziehen.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Lichtenberg

    Lichtenberg im Überblick

    Der Bezirk Lichtenberg liegt zwischen Spree im Süden und der Stadtgrenze im Norden und erhält seine Attraktivität durch seine gute Anbindung an Friedrichshain und eine vielfältige Baustruktur. Während Friedrichsfelde und Hohenschönhausen durch Plattenbauweise geprägt sind, dominieren im Raum Malchow und Teilen Wartenbergs dörfliche Strukturen mit Ein- und Zweifamilienhäusern. In Karlshorst und Hohenschönhausen hingegen sind große Villen- und Einfamilienhausgebiete vorzufinden. Besonders die Wohnungsangebote in Wasserlage stoßen bei Nachfrager:innen aus anderen Stadtbereichen auf Interesse. Im Bezirk Lichtenberg wohnten 2022 insgesamt 308.286 Menschen, was bei seiner Fläche von 5.212 ha einer Einwohner:innendichte von 5.915 Personen pro km² entsprach. Seit 2013 stieg die Bevölkerungszahl in Lichtenberg um 16,4%, was den zweithöchsten Wert unter den Bezirken darstellte. Mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre wies Lichtenberg einen positiven Binnenwanderungssaldo von 25.251 Personen auf.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Marzahn-Hellersdorf

    Marzahn-Hellersdorf im Überblick

    Marzahn-Hellersdorf ist durch seine siedlungsstrukturelle Aufteilung in eine fast durchgängige Plattenbausiedlung im Norden und in eines der größten deutschen Eigenheimgebiete im Süden eine Besonderheit Berlins. Die regelrechte Zweiteilung des Bezirks wird durch die S- und Regionalbahnlinie nach Hoppegarten markiert. Während das Mietniveau in der Vergangenheit vergleichsweise niedrig war, verzeichnet auch Marzahn-Hellersdorf vielfach Mietsteigerungen, ausgelöst durch den gesamtstädtischen Anstieg der Nachfrage. Mit den neuen Stadtquartieren Georg-Knorr-Park (rund 1.000 Wohnungen und 370 Studierendenapartments) und dem Stadtgut Hellersdorf (rund 1.500 Wohnungen) soll in den kommenden Jahren neuer Wohnraum geschaffen werden. Der Anteil der belegungsgebundenen Wohnungen lag bei 7,4%. Im Jahr 2022 verzeichnete Marzahn-Hellersdorf per Saldo sowohl bei der Binnen- als auch Außenwanderungen Gewinne.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Mitte

    Mitte im Überblick

    Der Bezirk Mitte – bestehend aus den Altbezirken Mitte, Tiergarten und Wedding – hebt sich durch seine Heterogenität und Vielfältigkeit hervor. Er ist Sitz der Berliner Regierung, der Bundesregierung und zahlreicher Verfassungsorgane. Auch ökonomisch und kulturell zeichnet sich Mitte durch ein breites Angebot an Freizeit- und Kultureinrichtungen und globale agierende Unternehmen aus. Die Baustruktur ist überwiegend durch die Gründerzeit, den geförderten Wohnungsbau der 1970er bis 1980er Jahre und die Blockbauweise der 1950er Jahre geprägt. Mit 216.200 verzeichneten Haushalten war Mitte 2022 der haushaltsstärkste Bezirk Berlins und mit einem Durchschnittsalter von 39,1 Jahren der Zweitjüngste. Mitte zeichnet sich traditionell durch einen hohen Außenwanderungssaldo sowie eine hohe innerstädtische Fluktuationsrate aus. Im Betrachtungsjahr wanderten per Saldo 15.529 Personen aus dem Ausland und anderen deutschen Bundesländern in den Bezirk zu.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Neukölln

    Neukölln im Überblick

    Der Bezirk Neukölln entstand aus den Dörfern Britz, Buckow, Rudow und Rixdorf und wurde 1920 als Verwaltungsbezirk in die Stadt Berlin eingemeindet. Der nördliche Teil ist gekennzeichnet durch seine Nähe zur Innenstadt, während der südliche Teil bis an die Landesgrenze zu Brandenburg reicht. Der Bezirk steht für eine große kulturelle, siedlungsstrukturelle und soziale Vielfalt und Heterogenität. Es finden sich hier gründerzeitliche Altbaubestände, Geschosswohnungen der 1920er- bis 1980er- Jahre, Einfamilien- und Reihenhäuser sowie Kleingartenkolonien. In Neukölln lebten 2022 insgesamt 329.476 Einwohner:innen, was einer Einwohner:innendichte von 7.333 Personen pro km² entsprach. Neukölln wies zudem das niedrigste Wachstum binnen zehn Jahren auf. Neukölln verzeichnete 2022 per Saldo Bevölkerungsgewinne durch den Zuzug von außen, verlor jedoch an Einwohner:innen durch innerstädtische Wanderungen.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Pankow

    Pankow im Überblick

    Entstanden aus dem Zusammenschluss der Altbezirke Prenzlauer Berg, Pankow und Weißensee während der Verwaltungsreform 2001, ist Pankow heute der bevölkerungsreichste und zweitgrößte Bezirk in Berlin. Er erstreckt sich vom innerstädtischen Prenzlauer Berg bis zu den Ortsteilen Blankenfelde und Buch, die die Berliner Stadtgrenze markieren. Hier befindet sich der größten zusammenhängenden gründerzeitlichen Baubestand Deutschlands sowie auch zahlreiche Eigenheimgebiete. Pankow ist der Bezirk mit den meisten neuen Stadtquartieren für Wohnungsneubau: Die sieben Gebiete Michelangelostraße, der ehemalige Rangierbahnhof Pankow, der Blankenburger Süden, Schönerlinder Straße, Elisabeth-Aue, Karow-Süd und Buch umfassen rund 25.000 Wohnungen. Pankow war außerdem 2022 der bevölkerungsreichste Bezirk Berlins und wies eine Einwohnerzahl von 420.768 Personen auf. Pankow war zuletzt sowohl für Neu- als auch Altberliner:innen attraktiv. 2022 kamen per Saldo 5.474 Personen von außen sowie 1.786 Personen aus anderen Berliner Bezirken hinzu.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Reinickendorf

    Reinickendorf im Überblick

    Der Bezirk Reinickendorf liegt am nördlichen Stadtrand und zeichnet sich durch seine großzügigen und weitläufigen Bebauungsstrukturen aus. Hier lassen sich sowohl etablierte Ein- und Zweifamilienhaussiedlungen (z. B. Heiligensee) und Villengebiete (z. B. Frohnau), als auch ausgedehnte Reformsiedlungen der Zwischenkriegsjahre und Großwohnsiedlungen verorten. Zudem finden sich gründerzeitliche Geschosswohnungs- und Nachkriegsbauten im Übergangsbereich zu Pankow und Mitte. Perspektivisch soll neuer Wohnraum in den Stadtquartieren Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik mit rund 600 Wohnungen, dem Schumacher Quartier mit rund 5.000 Wohnungen sowie Tegel-Nord mit rund 4.000 Wohnungen entstehen. Im Jahr 2022 lebten 268.308 Menschen in Reinickendorf. Mit 44,6 Jahren lag das Durchschnittsalter des Bezirks deutlich über dem Gesamtdurchschnitt Berlins von 42,7 Jahren.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Spandau

    Spandau im Überblick

    Spandau wird geprägt durch seine jahrhundertelange eigene Stadtgeschichte, die sich bis heute in der Bezirksstruktur und Wahrnehmung der Bevölkerung widerspiegelt. Trotz guter infrastruktureller Anbindung ist die Distanz zum Stadtzentrum vergleichsweise groß, weshalb lange von einem überwiegend eigenen Wohnungsmarkt gesprochen wurde. Die Angebotsknappheit Berlins führe jedoch dazu, dass seit einigen Jahren das Interesse am Spandauer Wohnungsmarkt zunimmt. Die drei neuen Stadtquartiere Siemensstadt Square, Gartenfeld und Wasserstadt Berlin-Oberhavel sollen mit insgesamt rund 14.950 Wohnungen in den künftigen Jahren die Wohnraumversorgung des Bezirks sichern. Mit 254.175 Einwohner:innen wies Spandau 2022 die geringste Bevölkerungsanzahl unter den Berliner Bezirken auf und lag auch mit einer Einwohnerdichte von 2.766 Personen pro km² weit unter dem Berliner Durchschnitt. Im zehnjährigen Betrachtungszeitraum erlebte Spandau per Saldo einen Zuwachs von 16.364 Personen aus anderen Berliner Bezirken – seit 2016 rückte dieser Bezirk zunehmend in den Fokus der innerstädtischen Umzüge von Berliner:innen.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Steglitz-Zehlendorf

    Steglitz-Zehlendorf im Überblick

    Als Außenbezirk zeichnet sich Steglitz-Zehlendorf durch überwiegend aufgelockerte Siedlungsstrukturen und ruhige, naturnahe Wohnlagen in grüner Umgebung aus. Der hohe Anteil der wohlhabenden Bevölkerung wird insbesondere am repräsentativen Wohnungsbau deutlich und verortet sich aufgrund der Nähe zu zahlreichen Seen und Waldgebieten im Altbezirk Zehlendorf. Der Altbezirk Steglitz zählt aufgrund seiner Versorgungsstrukturen und der gut erreichbaren städtischen Naherholungsflächen zu den beliebten gutbürgerlichen Wohnstandorten. Besonders hervor sticht Steglitz-Zehlendorfs geringer Anteil an Mietwohnungen am gesamten Wohnungsbestand. Mit 72,1% repräsentiert der Bezirk den niedrigsten Bestand in ganz Berlin. Im Jahr 2022 gewann der Bezirk sowohl durch Außen- als auch durch Binnenwanderung an Bevölkerung.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Tempelhof-Schöneberg

    Tempelhof-Schöneberg im Überblick

    Der Bezirk entstand aus den ehemaligen Bezirken Schöneberg und Tempelhof. Er reicht von der südlichen Stadtgrenze bis ins Zentrum Berlins. Der Altbezirk Schöneberg ist durch gründerzeitliche Altbauten geprägt und schließt auch touristische Gegenden wie die Tauentzienstraße mit ein. Viele beliebte Altbaugebiete liegen im Nord-Westen des Bezirks an der Grenze zu Wilmersdorf. Seit einigen Jahren sind verstärkt Modernisierungsaktivitäten sowie Aufteilungen von Wohnungseigentum in den einfachen Altbauwohngebieten zu beobachten. Geplante Stadtquartiere in den kommenden Jahren sind die Neue Mitte Tempelhof mit rund 500 Wohnungen und die Schöneberger Linse mit rund 1.400 Wohnungen. Der Bezirk wies mit 2.375 EUR das zweitniedrigste monatliche Haushaltsnettoeinkommen auf. Im Jahr 2022 gewann Tempelhof-Schöneberg durch den Zuzug von außen an Einwohner:innen. Per Saldo wanderten 5.297 Personen zu.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Treptow-Köpenick

    Treptow-Köpenick im Überblick

    Der Bezirk entstand durch die Zusammenlegung der Altbezirke Treptow und Köpenick im Südosten Berlins. Aufgrund seiner Weitläufigkeit, die sich vom S-Bahn-Ring bis an die brandenburgische Landesgrenze zieht, weist Treptow-Köpenick eine vielfältige Bebauungs- und Siedlungsstruktur auf. Angefangen mit einer dichten Gründerzeitbebauung in den zentralen Lagen über Plattenbausiedlungen hin zu Ein- und Zweifamilienhausstrukturen in den äußeren Stadtrandlagen ist alles im Bezirk vorzufinden. Die Bevölkerungszahl Treptow-Köpenicks belief sich 2022 auf 289.180 Personen, was einem Anstieg von 17,6 % seit 2013 entsprach. Unter allen Berliner Bezirken stellte dies den höchsten Bevölkerungszuwachs dar. Gleichzeitig zeichnet sich der Bezirk durch eine auffallend niedrige Bevölkerungsdichte von lediglich 1.724 Personen je km² aus. Der Außen- und Binnenwanderungssaldo des Bezirks war 2022 positiv. Somit gewann Treptow-Köpenick per Saldo 5.175 Einwohner:innen durch innerstädtischen Zuzug, 4.398 Personen wanderten per Saldo von außen zu. Der Binnenwanderungssaldo war im Vergleich zu den anderen Berliner Bezirken in Treptow-Köpenick am höchsten, bei innerstädtischen Umzügen von Berliner:innen ist der Bezirk sehr beliebt.

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