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IBB Wohnungsmarktbericht 2024

Kurzvideo zum IBB Wohnungsmarktbericht 2024

Der Berliner Wohnungsmarkt 2024 im Überblick

Der Berliner Wohnungsmarkt steht weiterhin vor großen Herausforderungen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bremsen die Bauaktivität, während die Inflation die finanzielle Lage vieler Haushalte belastet hat. Obwohl das Bevölkerungswachstum 2023 im Vergleich zum Vorjahr nachließ, bleibt die Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum eine wichtige Aufgabe. Angesichts der erschwerten Bedingungen im Wohnungsneubau ist eine Untersuchung des Wohnungsbestands und dessen Verteilung besonders wichtig. Das diesjährige Schwerpunktthema analysiert die Wohnraumversorgung Berliner Haushalte und identifiziert Hürden und Lösungsansätze für eine bedarfsgerechtere Wohnraumverteilung.

IBB Wohnungsmarktbericht als Video


IBB Wohnungsmarktbericht 2024

Entwicklung der Angebotsmieten und -kaufpreise

Für die Analyse des Berliner Wohnungsmarktes sind die Entwicklungen der Angebotsmieten und -kaufpreise eine der wichtigsten Indikatoren. Sie bilden das Kauf- und Mietpreisniveau auf öffentlich zugänglichen Plattformen ab und sind somit vorwiegend für Haushalte auf Wohnungssuche relevant. Preisstrukturen in bestehenden Mietverhältnissen oder in abgeschlossenen Kaufverträgen werden nicht erfasst.

Angebotsmieten

Angebotsmieten werden im Rahmen der IBB Wohnungsmarktbeobachtung segmentübergreifend sowie aufgegliedert in Neubau und Bestand untersucht. Als Neubau werden Objekte verstanden, die 2024 und 2023 fertiggestellt wurden. Bestandswohnungen decken die übrigen Baujahre ab. Die mittlere Berliner Angebotsmiete lag 2024 bei 15,74 EUR/m², was einer Steigerung von 12,5 % bzw. 1,75 EUR/m² gegenüber dem Vorjahr entsprach (2023: 13,99 EUR/m²). Damit nahm die Berliner Angebotsmiete (Median) in zwei Jahren um 4,20 EUR/m² zu und damit sogar stärker als insgesamt in den acht Jahren zuvor (2015-2022: +3,04 EUR/m²). Entgegen der Entwicklung der vergangenen Jahre nahmen die Inserate 2024 erstmals wieder deutlich zu – von rund 24.000 Inseraten 2023 auf knapp 32.000 Inserate 2024 (+32,8 %).

  • Die mittleren Angebotsmieten im Neubau nahmen 2024 nicht im selben Ausmaß wie im Vorjahr zu (2023: 19,85 EUR/m²). Mit einem Anstieg um 3,3 % auf 20,50 EUR/m² blieben die Angebotsmieten im Neubau aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. Im Bestand hingegen stieg die mittlere Angebotsmiete um 15,3 % auf 14,35 EUR/m² und hat sich damit innerhalb einer Dekade um rund 72 % erhöht. Die Angebotsmieten im Bestand erlebten sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch im zehnjährigen Vergleich eine deutlich dynamischere Entwicklung als die Mieten im Neubau.

  • Die höchste mittlere Angebotsmiete im Bezirksvergleich wurde in Mitte mit 19,91 EUR/m² erfasst, gefolgt von Friedrichshain-Kreuzberg (19,42 EUR/m²) und Charlottenburg-Wilmersdorf (19,39 EUR/m²). Demgegenüber standen Reinickendorf (12,15 EUR/m²) und Spandau (12,00 EUR/m²) mit vergleichsweise niedrigeren Angebotsmieten. In Marzahn-Hellersdorf wurde 2024 die niedrigste mittlere Angebotsmiete von 11,38 EUR/m² aufgerufen.

    Mit einem Anstieg von 17,2 % im Vorjahresvergleich verzeichnete die äußere Stadt den höchsten prozentualen Zuwachs der Angebotsmiete. Diese stieg auf 12,94 EUR/m² und näherte sich damit dem Niveau des Berliner Umlands (13,33 EUR/m²) und Potsdam (13,64 EUR/m²) an. Die innere Stadt blieb mit 19,56 EUR/m² weiterhin die teuerste Raumstruktur in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg.

Die angespannte Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt wird bei Betrachtung eines mehrjährigen Zeitraums besonders deutlich. Während der Median der Angebotsmieten im Jahr 2015 noch bei 8,50 EUR/m² lag, hat er sich bis 2024 um 85,2 % auf 15,74 EUR/m² erhöht. Damit erlebte Berlin in den zurückliegenden zehn Jahren einen stärkeren prozentualen Anstieg als andere Metropolen wie München oder Hamburg. Diese Entwicklung zeigt sich in der Innenstadt, den Stadtrandlagen und breitet sich zunehmend bis in das Berliner Umland und den Weiteren Metropolenraum aus. Die Dynamik dieses Anstiegs wird im Zeitverlauf besonders deutlich sichtbar.

Eine Übersicht der Angebotsmieten von 2012-2024 finden Sie auch unter Downloads .

Entwicklung der Angebotsmieten von 2015 bis 2024

  • Die mittleren Angebotskaufpreise von Berliner Eigentumswohnungen nahmen in 2024 leicht ab. So mussten Haushalte für eine Eigentumswohnung 2024 im Mittel 5.690 EUR/m² aufbringen (2023: 5.746 EUR/m²). Nach einem mehrjährigen Rückgang bis 2022 stieg die Zahl der Inserate 2023 erstmals wieder an, was auch 2024 anhielt. Im Betrachtungsjahr nahm die Anzahl der Angebote leicht um 3.243 Fälle zu und erreichte insgesamt 28.841 Angebote.

    Der Großteil der Inserate entfiel erneut auf Wohnungen im Bestand mit 23.311 Angeboten. Hierbei stagnierte der Angebotskaufpreis im Vergleich zum Vorjahr bei 5.338 EUR/m² (2023: 5.380 EUR/m²). Neubauwohnungen verzeichneten lediglich 2.366 Inserate. Der insgesamt minimale Preisrückgang schlug hier deutlicher zu Buche. Neu errichtete Eigentumswohnungen wiesen einen mittleren Angebotskaufpreis von 7.700 EUR/m² auf, -4,2 % gegenüber dem Vorjahr (2023: 8.083 EUR/m²). Damit waren die Angebotskaufpreise von Eigentumswohnungen bereits das zweite Jahr in Folge rückläufig.

    Entwicklung der Angebotskaufpreise für Eigentumswohnungen im Neubau und Bestand (Median) 2015 bis 2024

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    Angebotspreise in EUR/m²

    Anmerkung: Als Neubauten werden alle Objekte gewertet, die im jeweiligen Betrachtungsjahr oder im Vorjahr fertiggestellt wurden.

    Quellen: VALUE Marktdatenbank; eigene Berechnungen der RegioKontext GmbH

  • Die Angebotspreise für Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichneten seit 2022 einen Rückgang. Dieser Trend setzte sich 2024 fort. Mit im Mittel 599.000 EUR mussten Kaufinteressierte in diesem Jahr 40.257 EUR weniger (-6,5 %) für ein Eigenheim aufbringen als noch im Vorjahr. Die Inserate nahmen im Vorjahresvergleich leicht um 396 Anzeigen auf 5.631 Fälle zu.

    Bis 2017 entwickelten sich die Preisstrukturen im Bestand und im Neubau nahezu identisch. Seit 2018 lagen die Angebotspreise von Bestandsobjekten deutlich niedriger als von Neubauten, womit sich insbesondere die zunehmenden Baukosten und Bodenpreise auswirkten. Die Abnahme der Angebotspreise zeigte sich sowohl im Neubau- als auch im Bestandssegment, wobei insbesondere Neubauimmobilien einen drastischen Preisrückgang erlebten: Der mittlere Angebotskaufpreis nahm 2024 um rund 10,5 % ab (-75.920 EUR). Die Bestandspreise sanken hingegen um rund 4,6 % (-29.000 EUR).

    Entwicklung der Angebotskaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser im Neubau und Bestand (Median) 2015 bis 2024

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    Angebotspreise in EUR

    Anmerkung: Als Neubauten werden alle Objekte gewertet, die im jeweiligen Betrachtungsjahr oder im Vorjahr fertiggestellt wurden.

    Quellen: VALUE Marktdatenbank; eigene Berechnungen der RegioKontext GmbH

Wohnungsnachfrage – Bevölkerung & Haushalte

Entwicklung der Einwohner:innen

Berlin ist eine Stadt im Wachstum: Seit 2014 ist die Bundeshauptstadt um insgesamt 312.353 Personen angewachsen. Im Jahr 2023 setzte sich das Bevölkerungswachstum fort, jedoch nicht mit gleicher Dynamik wie im Vorjahr. Mit einem Zuwachs von 26.951 Personen (+0,7 %) erreichte der Anstieg erstmals wieder ein vorpandemisches Niveau. Somit lebten 2023 insgesamt 3.782.202 Personen in der Bundeshauptstadt. Das Berliner Umland verzeichnete zwischen 2014 bis 2023 ein Wachstum von 11,8 % und meldete 2023 einen Bevölkerungsstand von 1.046.563 Personen.

Entwicklung der Einwohner:innen in den Planungsräumen 2014 bis 2023 (Angaben in Prozent)

  • Nach den hohen Außenwanderungsgewinnen im Vorjahr, registrierte Berlin 2023 einen deutlichen Rückgang der Wanderungsgewinne aus dem Ausland. Der Saldo halbierte sich im Vergleich zu 2022 auf 49.550 Personen, blieb jedoch der zweithöchste Wert der letzten zehn Jahre. Die bereits im Vorjahr negative natürliche Bevölkerungsentwicklung setzte sich auch 2023 fort. Für den Rückgang von -4.353 Personen war hauptsächlich eine sinkende Geburtenrate verantwortlich. Außenwanderungsverluste, also Fortzüge von Berliner:innen, fanden per Saldo erneut in das Berliner Umland und die neuen Bundesländer (vorwiegend Brandenburg, ohne Umland) statt. Berlin verlor im Saldo 18.455 Personen gegenüber diesen Regionen. Junge Erwachsene sind bereits seit Jahren hauptverantwortlich für Berlins Außenwanderungsgewinne. Diese Entwicklung setzte sich im Jahr 2023 mit einem Wanderungssaldo von 40.854 Personen im Alter von 18 bis unter 30 Jahren fort.

    Außenwanderungssaldo Berlin nach Ziel- und Herkunftsgebieten 2014-2023

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    Anzahl der Personen

    Anmerkungen: Als Berliner Umland wird der Brandenburger Teil des Stadt-Umland-Zusammenhangs (SUZ) der Länder Berlin und Brandenburg bezeichnet, der strukturell am engsten mit dem Land Berlin verbunden ist. Das Berliner Umland ist ein Strukturraum des Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Der Landesentwicklungsplan ist hier abrufbar.

    Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg; Berechnung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

    Der aufgestaute Nachfrageüberhang beim Wohnraum in Berlin bleibt hoch – denn auch in 2024 ist das Bevölkerungswachstum weiterhin gestiegen. Ein zwischenzeitlich eingetrübtes Investitionsklima, insbesondere durch hohe Bauzinsen und –preise, sowie ein Mangel an Fachkräften haben keine Entlastung gebracht. Die Zinssenkungen der EZB dürften in 2025 dagegen positive Impulse für den Immobilienmarkt aussenden und ihn damit allmählich wieder in Schwung bringen.

    Claus Pretzell

    IBB Volkswirtschaft
  • Neben der Entwicklung der Einwohner:innen ist die Anzahl der Haushalte und deren Struktur eine wichtige Größe in der Wohnungsmarktbeobachtung. Die durchschnittliche Haushaltsgröße in Berlin lag 2023 bei 1,9 Personen, wobei ungefähr die Hälfte aller Haushalte Einpersonenhaushalte waren. Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen stieg auf 2.575 EUR monatlich, zeigte jedoch starke Unterschiede auf Bezirksebene. Weiterhin verzeichneten Pankow und Steglitz-Zehlendorf die höchsten Werte mit 2.850 EUR, während Neukölln (2.275 EUR) und Lichtenberg (2.225 EUR) ein unterdurchschnittliches monatliches Haushaltseinkommen aufwiesen. Insgesamt verfügten 2023 rund 20 % der Berliner Haushalte über ein monatliches Einkommen von weniger als 1.500 EUR.

    Verteilung des mittleren monatlichen Haushaltnettoeinkommens in den Berliner Bezirken 2023

    Anmerkungen: Werte weichen in der Summe teilweise aufgrund von Rundungen von 100 ab. Bei den Ergebnissen des Jahres 2023 handelt es sich um Erstergebnisse des Mikrozensus 2023.

    Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg; Berechnung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

    Entwicklung des Haushaltsnettoeinkommens (Median) nach Haushaltsgröße 2014 bis 2023

    Monatliches Haushaltsnettoeinkommen in EUR

    Anmerkungen: Ab dem Mikrozensus 2016 haben sich aufgrund eines Methodenwechsels bezüglich der Stichprobengrundlage (neue Clusterung auf Basis der Ergebnissedes Zensus 2011) deutliche strukturelle Veränderungen ergeben. Ein Vergleich mit 2015 ist daher nicht möglich. Ab dem Mikrozensus 2020 haben sich aufgrund eines Methodenwechsels erneut deutliche strukturelle Veränderungen ergeben. Ein Vergleich mit 2019 ist daher nicht möglich. Bei den Ergebnissen des Jahres 2023 handelt es sich um Erstergebnisse des Mikrozensus 2023. Die Berechnung des bundesweiten Haushaltsnettoeinkommens erfolgte anhand der klassierten Einkommensverteilung nach dem Mikrozensus.

    Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg; Statistisches Bundesamt; Berechnungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Wohnungsangebot – Bauen und Wohnen

Neben dem Bau von neuen Wohnungen, nimmt auch der Bestand an mietpreis- und belegungsgebundenen Wohnungen weiterhin eine wichtige Rolle ein, um bezahlbaren Wohnraum in der Hauptstadt anbieten zu können. Die IBB unterstützt mit Programmen wie dem IBB Wohnungsneubaufonds und IBB Soziale Wohnraummodernisierung die Schaffung und den Erhalt von Wohnungen zu sozialverträglichen Mietpreisen, bei gleichzeitigem Fokus auf energiesparende Maßnahmen – denn die Anpassung an den Klimawandel ist eine der wichtigsten Aufgaben dieser Zeit.

Dr. Hinrich Holm

Vorsitzender des Vorstandes, IBB
  • Der Abwärtstrend der Baugenehmigungen setzte sich auch 2023 fort. Insgesamt wurden 2023 in Berlin 15.902 Wohnungen zum Bau genehmigt, was einem Rückgang von 1.066 Wohnungen im Vorjahresvergleich entsprach. Das Jahr 2023 stellte im zehnjährigen Betrachtungszeitraum den niedrigsten Wert dar. Klassifiziert nach Teilsegmenten dominierte weiterhin der Geschosswohnungsbau mit 13.664 genehmigten Wohnungen inkl. Wohnungen in Nichtwohngebäuden (86 %). Im Jahr 2023 wurden insgesamt 15.965 Wohnungen fertiggestellt, womit die Zahl der Fertigstellungen wieder auf das Niveau von 2021 zurückging. Der Bauüberhang sank 2023 auf 58.925 Wohnungen, verblieb jedoch auf einem hohen Niveau.

    Um die bestehende Nachfragelücke nach Wohnungen angebotsseitig zu verbessern, werden wir auch zukünftig weitere Anstrengungen und vielfältige Ansätze benötigen. Mit den Förderprogrammen der IBB unterstützen wir dabei, Berlin als einen lebenswerten Ort für alle Bewohner:innen zu gestalten. Bezahlbare Mietwohnungen sowie die Unterstützung beim Bau oder Erwerb eines Eigenheims sind hierbei von besonderer Bedeutung.

    Paul Köper

    IBB Immobilien- und Stadtentwicklung

    Baugenehmigungen, -fertigstellungen und -überhang im Vergleich 2004 bis 2023

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    Anzahl der Wohnungen

    Neubau und Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden einschließlich Nichtwohngebäude und Baumaßnahmen im Bestand

    Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

  • Zwischen 2019 bis 2023 wurden die meisten Wohnungen im östlichen Teil Berlins in den Bezirken Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick fertiggestellt. Gerade entlang der Spree gab es mehrere Planungsräume mit mindestens 100 Fertigstellungen pro Jahr (z. B. Stralauer Kiez, Plänterwald Ost, Grünau). Auch nahe des Flughafens Berlin-Brandenburg zeigte sich eine erhöhte Bauaktivität. In den westlichen Bezirken blieb die Bautätigkeit meist moderat, mit wenigen Ausnahmen wie den Planungsräumen Gatow in Spandau und dem Märkischen Viertel in Reinickendorf.

    Durchschnittlich fertiggestellte Wohnungen im Jahr auf Ebene der Planungsräume 2019 bis 2023

  • Zum Bauüberhang zählen Wohnungen, die zwar bereits genehmigt, jedoch noch nicht als fertiggestellt gemeldet wurden. Da Bauprozesse oft mehrere Jahre dauern, ist ein gewisser Bauüberhang ein natürlicher Bestandteil des Wohnungsmarktes. Die durchschnittliche Abwicklungsdauer für eine fertiggestellte Neubauwohnung belief sich im Betrachtungsjahr auf 32 Monate. 67,2 % der Wohnungen aus dem Bauüberhang befanden sich 2023 im Bau, 36,9 % bereits unter Dach. Etwa jede fünfte Baugenehmigung des Bauüberhangs stammte aus 2023. Die Realisierungsquote lag bei 86,8 %.

    Bauüberhang nach Baufortschritt und Genehmigungsjahr im Wohnungsneubau von 2014 bis 2023

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    Anzahl der Wohnungen
    Anmerkung: Hier werden die Bauüberhänge und die Baugenehmigungen im Neubau abgebildet. Bestandsentwicklungen werden vernachlässigt.

    Quellen: Amt für Statistik Berlin - Brandenburg, Berechnung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

  • Berlin verzeichnete 2023 einen Gesamtbestand von 2.030.259 Wohneinheiten. Seit der Wende nahm dieser kontinuierlich zu, vorwiegend im Geschosswohnungsbau. Im Betrachtungsjahr entfielen 86,6 % der Bestandswohnungen auf dieses Segment. Bezogen auf das Baualter entfiel 2023 rund ein Viertel auf den Altbau aus der Gründerzeit (vor 1918), weitere 13,7 % wurden zwischen 1919 und 1948 errichtet. Über eine Millionen Wohnungen wurden zwischen 1949 und 2010 erbaut (52,8 %). Der Neubau ab 2011 umfasste in der diesjährigen Betrachtung 8,2 %.

    Kleine bis mittelgroße Wohnungen mit maximal zwei Wohnräumen machten nach wie vor den größten Anteil des Wohnungsbestands aus (56,3 %). Rund ein Viertel entfiel auf Wohnungen mit drei Wohnräumen, 17,4 % der Wohnungen waren Vierraumwohnungen und größer, die für Familien von Bedeutung sind.

    Wohnungsbestand nach Baualter 2023

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    Anzahl der Wohnungen/Anteil am Gesamtbestand

    Anmerkungen: Fortschreibung auf Basis der Ergebnisse des Zensus 2011 (Wohnungsbestand einschließlich Wohnheimwohnungen). Abweichungen zu 100 % aufgrund von Rundung.

    Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg; Berechnungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

  • Das Wohnen zur Miete ist die dominierende Wohnform in Berlin. Im Jahr 2023 machten Mietwohnungen 85,0 % des gesamten Wohnungsbestandes aus und stiegen somit gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozentpunkte an. Der erheblich kleinere Teil des Wohnungsbestands entfiel auf selbst genutztes Wohneigentum (15 % der Wohnungen).

    In Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Lichtenberg war der Anteil der Mietwohnungen am Gesamtwohnungsbestand mit mindestens 90,0 % besonders hoch. Ein Blick auf die Eigentumsstrukturen zeigt, dass 38,7 % des Berliner Mietwohnungsbestandes als gemeinwohlorientiert bezeichnet werden können. Städtische Wohnungsunternehmen verwalteten etwa 24,2 % des Berliner Mietwohnungsbestandes, während Genossenschaften 11,5 % ausmachten. Auf private Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung entfielen 3,0 %, während etwa 61,3 % der Mietwohnungen ungebunden und in privatem Besitz waren.

    Berliner Mietwohnungen nach Gruppe der Eigentümer:innen und Art der Wohnungsbindung 2023

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    Anzahl der Wohnungen/Anteil in %
    Anmerkung: Werte weichen aufgrund von Rundungen von 100 ab.
    Quellen: BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.; Prüfungsverband der kleinen und mittelständischen Genossenschaften e.V.; Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

  • Der Berliner Bestand an mietpreis- und belegungsgebundenen Wohnungen belief sich 2023 auf insgesamt 114.140 Wohnungen, was einem Anteil von 6,6 % am gesamten Mietwohnungsbestand entsprach. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies einen Rückgang um 4.937 Wohnungen. Damit setzte sich die Verringerung der Förderbestände auch 2023 weiter fort, wenn auch auf niedrigerem Niveau als noch 2022. Über den höchsten Anteil an mietpreis- und belegungsgebundenen Wohnungen verfügte 2023 Treptow-Köpenick (11,8 %), gefolgt von Neukölln (9,8 %). Lichtenberg verzeichnete mit 2,2 % den geringsten Anteil.

    Bewilligungsvolumen im IBB Wohnungsneubaufonds nach Bewilligungsjahr 2014 bis 2024

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    Angaben in Mio. EUR

    *Bewilligungsvolumen der Fördermittel nach Bewilligungsjahr (3.481 Mio. EUR insgesamt)

    Anmerkung: Es kann, beispielsweise aufgrund von Nachmeldungen, vereinzelt zu rückwirkenden Korrekturen vergangener Jahre kommen (Stand: 4. Quartal 2024).

    Quelle: Investitionsbank Berlin

    Seit 2014 erfolgt der Neubau von mietpreis- und belegungsgebundenen Wohnungen auf Basis der Wohnungsbauförderungsbestimmungen (WFB) im Förderprogramm des IBB Wohnungsneubaufonds. Von 2014 bis 2024 wurden insgesamt 26.170 geförderte Wohnungen bewilligt. Insgesamt waren am 31.12.2024 bereits 13.998 geförderte Wohnungen fertiggestellt. Das Jahr 2024 stellte mit einem bewilligten Fördervolumen von mehr als 1,3 Mrd. EUR für 5.188 geförderte Wohnungen ein Rekordjahr dar. Insgesamt wurde von 2014 bis 2024 ein Fördervolumen von fast 3,5 Mrd. EUR bewilligt. Im Rahmen der Neubauförderung sind je nach Fördermodell unterschiedliche anfängliche Miethöhen möglich. Diese liegen zwischen 7,00 EUR/m² Wohnfläche im 1. Fördermodell und im zuletzt eingeführten 3. Fördermodell der Wohnungsbauförderungsbestimmungen 2023 (WFB 2023) bei maximal 11,50 EUR/m² Wohnfläche. Im Zusammenhang mit gefördertem Wohnungsbau entstehen in der Regel auch frei finanzierte Wohnungen, die hier dargestellt werden.

    Geförderte Wohneinheiten (Bewilligungen) und frei finanzierte Wohneinheiten des IBB Wohnungsneubaufonds 2014 bis 2024

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    Anzahl der Wohnungen

    Anmerkung: Es kann, beispielsweise aufgrund von Nachmeldungen, vereinzelt zu rückwirkenden Korrekturen vergangener Jahre kommen (Stand: 4. Quartal 2024).

    Quelle: Investitionsbank Berlin

Einflussfaktoren auf den Berliner Wohnungsmarkt

Der Blick auf ausgewählte Indikatoren ermöglicht das Aufzeigen von Zusammenhängen zwischen Entwicklungen, aus denen sich wiederum die aktuelle Marktlage abzeichnet. Zentral hierbei ist die Mietsituation. Während zwischen 2014 und 2023 die ortsübliche Vergleichsmiete um 25,8 % angestiegen ist, verzeichneten die Angebotsmieten einen Zuwachs um 70,4 %. Auch absolut lag die ortsübliche Vergleichsmiete 2023 mit 7,16 EUR/m² deutlich unterhalb der mittleren Angebotsmiete von 13,99 EUR/m². Die aufgerufenen Angebotsmieten setzten sich somit deutlich von den Bestandsmieten ab. Dabei muss beginnend ab 2022 von einer zunehmenden Dynamik der Angebotsmieten gesprochen werden.

Inwiefern die Bezahlbarkeit von Wohnraum für Berliner Haushalte gegeben ist, kann ansatzweise über den Zuwachs des verfügbaren Einkommens der Haushalte je Einwohner:innen bewertet werden. Dieses wies in der zurückliegenden Dekade einen Anstieg um 32,1 % auf, womit es zwar stärker als die ortsübliche Vergleichsmiete anstieg, allerdings nicht die Zunahme der Angebotsmieten abdeckte. Hieraus zeichnet sich eine vermeintlich schwierige Lage für Berliner Haushalte auf dem Wohnungsmarkt ab. Neben der Preissituation spielt das Verhältnis aus Wohnungsbestand und Bevölkerung für den quantitativen Versorgungsgrad des Wohnens eine wichtige Rolle. Berlin verzeichnet dabei seit mehreren Jahren ein Angebotsdefizit, was sich auch im Vergleich der Indikatoren abzeichnet. Der Bevölkerungszuwachs lag zwischen 2014 und 2023 bei rund 9 %. Demgegenüber stand ein Anstieg des Wohnungsbestands um 7,3 %.

Ausgewählte indizierte Indikatoren im Vergleich 2014 bis 2023

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Indexwert (2014 = 0)

Anmerkung: In der Abbildung wird aufgrund von technischen Rahmenbedingungen entgegen der Berichtsversion ein Index beginnend ab 0 abgebildet. Im Bericht beginnt dieser bei 100. Die Daten entsprechen aber weiterhin dem Bericht, eine Vergleichbarkeit ist somit gegeben.

Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, VALUE Marktdatenbank; Berechnungen der Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Schwerpunktthema: Wohnbedarfe und Verteilung von Wohnraum auf dem Berliner Wohnungsmarkt

Die Wohnbedarfe von Haushalten verändern sich stetig und sind stark von der jeweiligen Lebensphase und -situation abhängig. Ereignisse wie der Auszug der Kinder oder die Gründung einer Familie beeinflussen maßgeblich die Anforderungen an den Wohnraum. In angespannten Wohnungsmärkten, wie aktuell in Berlin, stellt eine Anpassung des Wohnraums jedoch oft eine große Herausforderung für Haushalte dar. Neben einem begrenzten Angebot sorgen insbesondere finanzielle Hürden dafür, dass Haushalte trotz veränderter Wohnbedarfe in ihrer bisherigen Wohnung verharren. Dieses Phänomen wird als Remanenzeffekt bezeichnet.

  • Das diesjährige Schwerpunktthema widmet sich exemplarisch drei Nachfragetypen – Paaren und Alleinerziehenden mit Kind(ern) sowie alleinlebenden Personen (65 Jahre und älter) – und analysiert deren aktuelle Wohnsituation und Wohnraumbedarfe im Sinne der EU-Definition, wonach jeder Person ein Wohnraum zusteht und Schlaf- und Wohnfunktion getrennt sind.

    Hierbei ließen sich bei allen Nachfragegruppen Anzeichen von Unterversorgung erkennen: Mehr als die Hälfte der Paare mit zwei Kindern lebten in zu kleinen Wohnungen, während 45 % der Alleinerziehenden mit einem Kind beengte Wohnverhältnisse aufwiesen. Bei alleinlebenden Senior:innen waren 14 % unterversorgt. In der Praxis bedeutet dies häufig, dass Wohnfunktionen (wie Wohnen und Schlafen) nicht getrennt werden können oder Kinderzimmer zusammengelegt werden müssen. Auf der anderen Seite kann auch eine zu große Wohnung nicht bedarfsgerecht sein. So zeigen die Analysen, dass 6,5 % der Haushalte mit alleinlebenden Senior:innen in großen Wohnungen mit vier oder mehr Räumen leben. In solchen Fällen kann es für die Betroffenen schwierig sein, den Unterhalt der Wohnung finanziell oder organisatorisch zu bewältigen.

  • Die Anpassung der Wohnung an die veränderten Wohnbedarfe gestaltet sich häufig als herausfordernd. Zentrale Gründe hierfür liegen zum einen in einem begrenzten Angebot, besonders im Hinblick auf barrierereduzierte und große Wohnungen. Zum anderen kommen bei langen Wohnbiographien individuelle Faktoren, wie enge soziale Netzwerke am Wohnort, erschwerend hinzu.

Finanzielle Auswirkungen eines Wohnungswechsels

In fast allen Nachfragegruppen führt ein Umzug zu einer finanziellen Zusatzbelastung, verursacht durch die derzeit hohe Differenz zwischen Bestands- und Angebotsmieten. Exemplarisch wird diese bei einem Paar mit zwei Kindern deutlich: Eine Wohnungsvergrößerung um ein Zimmer würde – je nach Umzug in eine Neubau- oder Bestandswohnung - eine Erhöhung der monatlichen Nettokaltmiete um 442 (im Bestand) bzw. 988 EUR (im Neubau) nach sich ziehen (+79 bzw. +177 %). Im Falle eines Wohnungswechsels mit gleichbleibender Wohnungsgröße einer alleinerziehenden Person steigt die monatliche Nettokaltmiete um 284 bzw. 744 EUR an (+51 bzw. +133 %). Für Haushalte mit niedrigen Einkommen können solche Mietsteigerung eine große Hürde darstellen. Lediglich bei Umzügen in eine Wohnung der landeseigenen Wohnungsunternehmen waren moderaten finanziellen Veränderungen möglich.

Auswirkungen eines Wohnungswechsels auf Basis der Angebotsmiete 2023

Anmerkungen: Die Abbildung simuliert drei Wohnentscheidungen, hinter denen die folgenden Annahmen stehen. 1. Die ältere Person verkleinert ihre Wohnung um zwei Wohnräume von 95 auf 50 m². 2. Das Paar vergrößert die Wohnung um einen Wohnraum von 80 auf 95 m². 3. Die Alleinerziehende sucht eine Wohnung mit 80 m². 4. Die Wohnflächen basieren auf einer Annäherung auf Basis der Berliner Wohnraumförderung, ausgewählten Studien und der VALUE Marktdatenbank. 5. Als Basis der Berechnung gilt die für 2022 fortgeschriebene ortsübliche Vergleichsmiete von 6,98 EUR/m² (Basis: 2021). 6. Die Erhöhung erfolgt auf Basis der Angebotsmiete Bestand (10,53 EUR/m²) und der Angebotsmiete Neubau (16,27 EUR/m²) 2022.

Quellen: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen; VALUE Marktdatenbank; eigene Berechnungen der RegioKontext GmbH

  • Den Herausforderungen beim Wohnungswechsel stehen verschiedene Lösungsansätze gegenüber, die Haushalte gezielt unterstützen können. Dazu zählen Mietzuschüsse, alternative Wohnformen wie Gemeinschafts- und Mehrgenerationenwohnen sowie finanzielle und organisatorische Hilfen beim Umzug. Eine weitere Möglichkeit ist eine stadtweite Wohnungstauschbörse, wie es sie seitens der landeseigenen Wohnungsunternehmen Berlins bereits gibt. Auch die Flexibilisierung von Wohnungszuschnitten stellt eine potenzielle Maßnahme dar. Zu vielen dieser Ansätze bestehen bereits Erfahrungswerte in Berlin.

Berliner Bezirke

Die Stadt Berlin vereint zwölf Bezirke mit insgesamt 97 Ortseinheiten. Die Bezirke verfügen über ein hohes Maß an Eigenständigkeit und starke strukturelle Unterschiede. Hier bieten wir einen kurzen Überblick mit den wichtigsten Kennzahlen zu jedem Bezirk. Eine ausführliche Analyse dazu ist ebenfalls im aktuellen IBB Wohnungsmarktbericht 2024 zu finden.

Die Datenbasis für die nachfolgenden Grafiken der Einwohner:innen ist das Einwohnerregister. Bei den Angaben zu den Einpersonenhaushalten handelt es sich um Erstergebnisse des Mikrozensus 2023.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Charlottenburg-Wilmersdorf

    Charlottenburg-Wilmersdorf im Überblick

    Der heterogene Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf vereint eine große Bandbreite an Wohnlagen: Einfache Wohnlagen im Bereich Jungfernheide, Versorgungszentren in der City-West, aufgelockerte Bebauungsstrukturen und Villengebiete in Grunewald und Westend. Besonders prägen ihn gründerzeitliche Bauten mit – im Vergleich zu anderen Bezirken - großzügigen Grundrissen. Für die hohe Anziehungskraft des Bezirks spricht eine stabil anhaltende Wohnungsnachfrage. Die mittlere Angebotsmiete stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,19 EUR/m² auf 19,39 EUR/m². Im Jahr 2023 verzeichnete der Bezirk erneut einen Bevölkerungszuwachs, getragen von Zuzügen von außen. Per Saldo kamen 4.843 Personen im Betrachtungsjahr hinzu. Gleichzeitig wanderten per Saldo auch 1.946 Menschen in andere Berliner Bezirke ab. Das Durchschnittsalter von 43,9 Jahre war im bezirksweiten Vergleich recht hoch.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Friedrichshain-Kreuzberg

    Friedrichshain-Kreuzberg im Überblick

    Den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg kennzeichnen gründerzeitliche Altbaubestände. Zudem wurden infolge der Kriegszerstörungen in den 1960er- und 1970er Jahren große Gebiete flächensaniert und neu bebaut. In Friedrichshain-Kreuzberg befinden sich laut Mietspiegel 2024 eher einfache bis mittlere Wohnlagen, wobei sich die mittleren Wohnlagen in Friedrichshain und im südlichen Kreuzberg verorten. Nur vereinzelt wurden gute Wohnlagen angezeigt. Der Bezirk sticht mit der höchsten Einwohnerdichte der Stadt von 14.385 Personen/km² hervor. Dies lässt sich besonders durch den hohen Anteil an Altbauquartieren und der Abwesenheit von Einfamilienhäusern erklären - auch eine sehr junge Bevölkerung mit einem Durchschnittsalter von 39,1 Jahren ist charakteristisch für den Bezirk. Friedrichshain-Kreuzberg verzeichnete mit einer mittleren Angebotsmiete von 19,42 EUR/m² die zweithöchste in Berlin. Im Jahr 2023 gewann der Bezirk per Saldo 2.995 Einwohner:innen durch den Zuzug von außen hinzu. Als Innenstadtbezirk wächst Friedrichshain-Kreuzberg traditionell durch Zuzug von Neuberliner:innen, während die ansässige Bevölkerung den Bezirk verlässt und in andere Bezirke zieht. Im Jahr 2023 war Friedrichshain-Kreuzberg der einzige Bezirk mit einem negativen Wanderungssaldo von 366 abgewanderten Personen.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Lichtenberg

    Lichtenberg im Überblick

    Der Bezirk Lichtenberg liegt zwischen der Spree im Süden und der Stadtgrenze im Norden und verfügt über eine gute Anbindung an Friedrichshain und eine vielfältige Baustruktur. Während Friedrichsfelde und Hohenschönhausen durch Plattenbauweise geprägt sind, dominieren im Raum Malchow und Teilen Wartenbergs dörfliche Strukturen mit Ein- und Zweifamilienhäusern. In Karlshorst und Hohenschönhausen hingegen sind große Villen- und Einfamilienhausgebiete vorzufinden. Im Bezirk Lichtenberg wohnten 2023 insgesamt 311.881 Menschen, was bei seiner Fläche von 5.212 ha einer Einwohnerdichte von 5.984 Personen pro km² entsprach. Die mittlere Angebotsmiete stieg 2024 auf 15,15 EUR/m² und verzeichnete somit den höchsten prozentualen Anstieg im Jahresvergleich in Berlin. Seit 2014 stieg die Bevölkerungszahl in Lichtenberg um 16,2 %. Dies ist der zweithöchste Wert unter den Bezirken. Mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre wies Lichtenberg ein positiven Binnenwanderungssaldo von 27.092 Personen auf.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Marzahn-Hellersdorf

    Marzahn-Hellersdorf im Überblick

    Marzahn-Hellersdorf ist durch seine siedlungsstrukturelle Aufteilung in eine fast durchgängige Plattenbausiedlung im Norden und in eines der größten deutschen Eigenheimgebiete im Süden eine Besonderheit Berlins. Eine regelrechte Zweiteilung des Bezirks wird durch die S- und Regionalbahnlinie nach Hoppegarten markiert. Mit den neuen Stadtquartieren Georg-Knorr-Park (rund 1.000 Wohnungen und 370 Studierendenapartments) und dem Stadtgut Hellersdorf (rund 1.500 Wohnungen) soll in den kommenden Jahren neuer Wohnraum geschaffen werden. Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen war neben Neukölln und Lichtenberg im bezirklichen Vergleich am niedrigsten und lag im Betrachtungsjahr bei 2.375 EUR im Monat. Mit 11,38 EUR/m² verzeichnete Marzahn-Hellersdorf die niedrigste mittlere Angebotsmiete in Berlin. Im Jahr 2023 verzeichnete Marzahn-Hellersdorf per Saldo sowohl bei der Binnen- als auch Außenwanderungen Gewinne. Somit zählte der Bezirk 2023 insgesamt 291.948 Einwohner:innen.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Mitte

    Mitte im Überblick

    Der Bezirk Mitte – bestehend aus den Altbezirken Mitte, Tiergarten und Wedding – hebt sich durch seine Heterogenität und Vielfältigkeit hervor. Er ist Sitz der Berliner Regierung, der Bundesregierung und zahlreicher Verfassungsorgane. Auch ökonomisch und kulturell zeichnet sich Mitte durch ein breites Angebot an Freizeit- und Kultureinrichtungen und globale agierende Unternehmen aus. Die Baustruktur ist überwiegend durch die Gründerzeit, den geförderten Wohnungsbau der 1970er bis 1980er Jahre und die Blockbauweise der 1950er Jahre geprägt. Mit 221.000 verzeichneten Haushalten war Mitte 2023 einer der haushaltsstärkste Bezirke Berlins und mit einem Durchschnittsalter von 39,3 Jahren der Zweitjüngste. Mitte verzeichnete mit 19,91 EUR/m² die höchste Angebotsmiete in Berlin. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 9,0 % bzw. 1,65 EUR/m². Mitte zeichnet sich traditionell durch einen hohen Außenwanderungssaldo sowie eine hohe innerstädtische Fluktuationsrate aus. Im Betrachtungsjahr wanderten per Saldo 7.145 Personen aus dem Ausland und anderen deutschen Bundesländern in den Bezirk zu.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Neukölln

    Neukölln im Überblick

    Der Bezirk Neukölln entstand aus den Dörfern Britz, Buckow, Rudow und Rixdorf und wurde 1920 als Verwaltungsbezirk in die Stadt Berlin eingemeindet. Der nördliche Teil ist gekennzeichnet durch seine Nähe zur Innenstadt, während der südliche Teil bis an die Landesgrenze Brandenburg reicht. Der Bezirk steht für eine große kulturelle, siedlungsstrukturelle und soziale Heterogenität. Es finden sich hier gründerzeitliche Altbaubestände, Geschosswohnungen der 1920er- bis 1980er- Jahre, Einfamilien- und Reihenhäuser sowie Kleingartenkolonien. In Neukölln lebten 2023 insgesamt 330.017 Einwohner:innen, was einer Einwohnerdichte von 7.345 Personen pro km² entsprach. Neukölln wies zudem das niedrigste Wachstum der Einwohner:innen mit lediglich 1,3 % binnen zehn Jahren auf. Die durchschnittliche Angebotsmiete betrug im Jahr 2024 14,50 EUR/m², was einem Anstieg von 1,50 EUR/m² entspricht. Neukölln verzeichnete 2023 per Saldo Bevölkerungsgewinne durch den Zuzug von außen, verlor jedoch an Einwohner:innen durch innerstädtische Wanderungen.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Pankow

    Pankow im Überblick

    Entstanden aus dem Zusammenschluss der Altbezirke Prenzlauer Berg, Pankow und Weißensee im Zuge der Verwaltungsreform 2001, ist Pankow heute der zweitgrößte Bezirk in Berlin. Er erstreckt sich vom innerstädtischen Prenzlauer Berg bis zu den Ortsteilen Blankenfelde und Buch, die die Berliner Stadtgrenze markieren. Hier befindet sich der größte zusammenhängende gründerzeitliche Baubestand Deutschlands sowie auch zahlreiche Eigenheimgebiete. Pankow ist der Bezirk mit den meisten neuen Stadtquartieren für Wohnungsneubau: Die sieben Gebiete Michelangelostraße, der ehemalige Rangierbahnhof Pankow, der Blankenburger Süden, Schönerlinder Straße, Elisabeth-Aue, Karow-Süd und Buch umfassen rund 25.000 Wohnungen. Die mittlere Angebotsmiete stieg im Vergleich zu 2023 von 14,93 EUR/m² auf 17,00 EUR/m². Pankow war außerdem 2023 der bevölkerungsreichste Bezirk Berlins und wies eine Einwohnerzahl von 424.307 Personen auf. Er ist sowohl für Neu- als auch Altberliner:innen wichtiges Zuzugsziel. 2023 kamen per Saldo 1.147 Personen von außen sowie 2.571 Personen aus anderen Berliner Bezirken hinzu.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Reinickendorf

    Reinickendorf im Überblick

    Der Bezirk Reinickendorf liegt am nördlichen Stadtrand und zeichnet sich durch seine großzügigen und weitläufigen Bebauungsstrukturen aus. Hier lassen sich sowohl etablierte Ein- und Zweifamilienhaussiedlungen (z. B. Heiligensee) und Villengebiete (z. B. Frohnau), als auch ausgedehnte Reformsiedlungen der Zwischenkriegsjahre und Großwohnsiedlungen verorten. Zudem finden sich gründerzeitliche Geschosswohnungs- und Nachkriegsbauten im Übergangsbereich zu Pankow und Mitte. Perspektivisch soll neuer Wohnraum in den Stadtquartieren Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik mit rund 600 Wohnungen, dem Schumacher Quartier mit rund 5.000 Wohnungen sowie Tegel-Nord mit rund 2.000 Wohnungen entstehen. Im Jahr 2023 lebten 268.792 Menschen in Reinickendorf. Mit 44,6 Jahren lag das Durchschnittsalter des Bezirks deutlich über dem Gesamtdurchschnitt Berlins von 42,7 Jahren. Die mittlere Angebotsmiete lag 2024 bei 12,15 EUR/m². Per Saldo nahm die Bevölkerung 2023 durch Außenwanderung um 10.549 Menschen zu, während gleichzeitig 8.900 Fortzüge aus Reinickendorf in das weitere Berlin registriert wurden. Hier spielen u. a. Sondereffekte eine Rolle, da sich in dem Bezirk eine Erstanlaufstelle für Asylsuchende befindet.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Spandau

    Spandau im Überblick

    Spandau wird geprägt durch seine jahrhundertelange eigene Stadtgeschichte, die sich bis heute in der Bezirksstruktur und Wahrnehmung der Bevölkerung widerspiegelt. Trotz guter infrastruktureller Anbindung ist die Distanz zum Stadtzentrum vergleichsweise groß, weshalb lange von einem überwiegend eigenen Wohnungsmarkt gesprochen wurde. Die Angebotsknappheit auf dem Berliner Wohnungsmarkt führte jedoch dazu, dass seit einigen Jahren das Interesse am Wohnort Spandau zunimmt. Die drei neuen Stadtquartiere Siemensstadt Square, Gartenfeld und Wasserstadt Berlin-Oberhavel sollen mit insgesamt rund 14.950 Wohnungen in den künftigen Jahren die Wohnraumversorgung des Bezirks sichern. Die mittlere Angebotsmiete stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,19 EUR/m² auf 19,39 EUR/m². Mit 257.091 Einwohner:innen wies Spandau 2023 die geringste Bevölkerungsanzahl unter den Berliner Bezirken auf und lag auch mit einer Einwohnerdichte von 2.798 Personen pro km² weit unter dem Berliner Durchschnitt. Im zehnjährigen Betrachtungszeitraum erlebte Spandau per Saldo einen Zuwachs von 18.275 Personen aus anderen Berliner Bezirken – seit 2016 rückte dieser Bezirk zunehmend in den Fokus der innerstädtischen Umzüge.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Steglitz-Zehlendorf

    Steglitz-Zehlendorf im Überblick

    Als Außenbezirk zeichnet sich Steglitz-Zehlendorf durch überwiegend aufgelockerte Siedlungsstrukturen und ruhige, naturnahe Wohnlagen in grüner Umgebung aus. Auch Bildungseinrichtungen, wie die Freie Universität zu Berlin, prägen den Bezirk. Der hohe Anteil der wohlhabenden Bevölkerung wird insbesondere am repräsentativen Wohnungsbau deutlich und verortet sich in der Nähe zu zahlreichen Seen und Waldgebieten im Altbezirk Zehlendorf. Der Altbezirk Steglitz zählt aufgrund seiner Versorgungsstrukturen und der gut erreichbaren städtischen Naherholungsflächen zu den beliebten gutbürgerlichen Wohnstandorten. Besonders hervor sticht Steglitz-Zehlendorfs geringer Anteil an Mietwohnungen am gesamten Wohnungsbestand. Mit 74,7 % repräsentiert der Bezirk den niedrigsten Bestand in ganz Berlin. Im Vorjahresvergleich stieg die mittlere Angebotsmiete von 13,33 EUR/m² auf 14,59 EUR/m². IIm Jahr 2023 gewann der Bezirk sowohl durch Außen- als auch durch Binnenwanderung an Bevölkerung. Die Zahl der Einwohner:innen betrug 310.446 Personen im Betrachtungsjahr.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Tempelhof-Schöneberg

    Tempelhof-Schöneberg im Überblick

    Der Bezirk entstand aus den ehemaligen Bezirken Schöneberg und Tempelhof. Er reicht von der südlichen Stadtgrenze bis ins Zentrum Berlins. Der Altbezirk Schöneberg ist durch gründerzeitliche Altbauten geprägt und schließt auch touristische Gegenden wie die Tauentzienstraße mit ein. Viele beliebte Altbaugebiete liegen im Nord-Westen des Bezirks an der Grenze zu Wilmersdorf. Geplante Stadtquartiere in den kommenden Jahren sind die Neue Mitte Tempelhof mit rund 500 Wohnungen und die Schöneberger Linse mit rund 1.400 Wohnungen. Mit einem Durchschnittsalter von 44 Jahren lag der Bezirk über dem durchschnittlichen Wert der Hauptstadt von 42,7 Jahren. Gegenüber 2023 wies die mittlere Angebotsmiete einen Anstieg von 1,73 EUR/m² auf und verzeichnete somit 14,67 EUR/m² netto kalt. 2023 verzeichnete Tempelhof-Schöneberg erneut Wanderungsgewinne, wenn auch weniger stark als im Vorjahr. Hier spielen u. a. Sondereffekte eine Rolle, da sich in dem Bezirk eine Erstanlaufstelle für Asylsuchende befindet. Der Bezirk gewann per Saldo 2.628 Personen hinzu, davon überwiegend Zuzüge von außerhalb Berlins (1.985 Personen). Somit wohnten im Betrachtungsjahr 355.868 Personen in Tempelhof-Schöneberg.

  • IBB Wohnungsmarkt Eckdaten Treptow-Köpenick

    Treptow-Köpenick im Überblick

    Der Bezirk entstand durch die Zusammenlegung der Altbezirke Treptow und Köpenick im Südosten Berlins. Aufgrund seiner Weitläufigkeit, die sich vom S-Bahn-Ring bis an die brandenburgische Landesgrenze zieht, weist Treptow-Köpenick eine vielfältige Bebauungs- und Siedlungsstruktur auf. Angefangen mit einer dichten Gründerzeitbebauung in den zentralen Lagen über Plattenbausiedlungen hin zu Ein- und Zweifamilienhausstrukturen in den äußeren Stadtrandlagen ist alles im Bezirk vorzufinden. Die Zahl der Einwohner:innen Treptow-Köpenicks belief sich 2023 auf 294.081 Personen, was einem Anstieg von 17,9 % seit 2014 entsprach. Unter allen Berliner Bezirken stellte dies den höchsten Bevölkerungszuwachs dar. Gleichzeitig zeichnet sich der Bezirk durch eine auffallend niedrige Bevölkerungsdichte von lediglich 1.735 Personen je km² aus. Mit einer mittleren Angebotsmiete von 14,45 EUR/m² verzeichnete Treptow-Köpenick im Bezirksvergleich den niedrigsten prozentualen Anstieg der Angebotsmiete im Vorjahresvergleich (+6,60 %). Der Außen- und Binnenwanderungssaldo des Bezirks war 2023 positiv. Somit gewann Treptow-Köpenick per Saldo 4.751 Einwohner:innen durch innerstädtischen Zuzug, 990 Personen wanderten per Saldo von außen zu. Treptow-Köpenick verzeichnete den höchsten Binnenwanderungssaldo unter den Berliner Bezirken.

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