22.04.2016 , Berlin

Starker Jahresstart – Berliner Wirtschaft legt kräftig zu

Die Berliner Wirtschaft ist im ersten Quartal 2016 kräftig um 2,7% gewachsen. Der Ende 2015 erreichte starke Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt ist damit sogar noch übertroffen worden. Für das zweite Vierteljahr deutet sich mit 2,2% allerdings eine Verlangsamung des konjunkturellen Tempos an. Darauf weisen die Volkswirte der Investitionsbank Berlin (IBB) hin. Grund sind die seit längerem stagnierenden Aufträge in der Industrie. Trotz der Zurückhaltung in der Industrie bleiben die Bank-Ökonomen bei ihrer Wachstumsprognose für 2016 von etwa 2,5% die damit erneut deutlich über dem Bundesniveau (1,6%) liegen wird. Vor allem die Dienstleistungen haben den Ausschlag für das deutliche Plus im ersten Quartal gegeben.

Dr. Jürgen Allerkamp, Vorsitzender des Vorstands der IBB: „Es sind vor allem die Berliner Zukunftsbranchen die hohe Wachstumsbeiträge leisten, denn sie sind in den letzten Jahren strukturell immer wettbewerbsfähiger geworden. Junge Unternehmen aus der Digitalen Wirtschaft prägen inzwischen international das wirtschaftliche Bild Berlins.“ IBB-Berechnungen haben gezeigt: Schon in den vergangenen Jahren ist die Digitale Wirtschaft in der Hauptstadt mit weitaus größerer Dynamik gewachsen als in allen anderen Städten Deutschlands. Die Beschäftigung im IT-Sektor hat in den vergangenen sieben Jahren um nahezu 70% zugelegt. Aktuell arbeiten 69.000 Menschen sozialversicherungspflichtig in der Digitalwirtschaft der Stadt – so viele wie in Hamburg und Stuttgart zusammen. Neben den Startups siedeln viele große Konzerne ihre neu geschaffenen Digital Units in Berlin an.

Die IBB-Volkswirte führen die gute wirtschaftliche Entwicklung zudem auf eine starke Binnennachfrage und die durch das Zinsumfeld begünstigte Bau- und Immobilienwirtschaft zurück. Die Anfang 2016 stark gestiegenen Aufträge im Bauhauptgewerbe und der hohe Bauüberhang deuteten darauf hin, dass die kräftige Belebung der Berliner Baukonjunktur noch länger anhalten dürfte.

Stark profitieren die Berliner Unternehmen vom raschen Wachstum des privaten Konsums. Diese Entwicklung resultiert aus der nach wie vor sehr guten Verbraucherstimmung, der positiven Arbeitsmarktentwicklung, der starken Lohnentwicklung sowie den niedrigen Energiepreisen, die zusätzlich Kaufkraft freisetzen. Hinzu kommt, dass die anhaltenden Touristenströme Kaufkraft aus der ganzen Welt nach Berlin spülen.

Infolge dessen nimmt die Zahl der Beschäftigten 2016 weiter deutlich zu. Dabei gehen die Impulse für den Stellenaufbau insbesondere von den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen aus. In diesem Jahr rechnen die Volkswirte der IBB mit 50.000 zusätzlichen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen. Alles in allem wird die Berliner Arbeitsmarktbilanz 2016 voraussichtlich mit durchschnittlich 1.366.000 Beschäftigten (+3,8%) und 186.000 Erwerbslosen (-4,8%) abschließen.

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