06.04.2016 , Berlin

Mittelstandsoffensive stärkt Wettbewerbsfähigkeit der Berliner Wirtschaft

Am Mittwoch fand der zweite Berliner Wirtschaftsfördertag statt. Mehrere Hundert Berliner Unternehmen informierten sich über das breite Angebot an Wirtschaftsfördermitteln der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung und der Investitionsbank Berlin im Atrium der IBB.

Im Fokus der diesjährigen Veranstaltung stand die Mittelstandsoffensive 2016. Mit ihr will die Senatswirtschaftsverwaltung Berliner Unternehmen insbesondere bei der Umstellung auf die Digitalisierung und Industrie 4.0 unterstützen. Rund 200 Mio. € stehen im Rahmen der Mittelstandsoffensive in den nächsten zwei Jahren zur Verfügung.

Cornelia Yzer, Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung des Landes Berlin: „Innovationskraft ist der entscheidende Erfolgsfaktor für den Berliner Mittelstand. Zudem wird die Digitalisierung industrielle Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle grundlegend verändern. Dies betrifft gerade auch mittelständische Unternehmen. Diese wollen wir mit unseren Mitteln der Wirtschaftsförderung direkt flankieren. Mit der Mittelstandsoffensive wollen wir ihre Investitionstätigkeit und ihren Investitionswillen unterstützen. Dafür stellen wir 200 Millionen € bereit.“

Dr. Jürgen Allerkamp, Vorsitzender des Vorstands der IBB: "Das Thema der Digitalisierung ist mittlerweile in aller Munde. In vielen Gesprächen mit Mittelständlern hören wir immer wieder, dass sie das Thema beschäftigt, erleben aber auch eine gewisse Unsicherheit, weil viele nicht wissen, wie sie der Herausforderung begegnen und das finanzieren sollen. Deshalb begrüße ich es sehr, dass durch die Mittelstandsinitiative unsere Fördermöglichkeiten für Digitalisierungsmaßnahmen erheblich erweitert werden. Gerade bei der Digitalisierung gibt es aber auch einen großen Informationsbedarf. Dem begegnen wir mit den umfassenden Beratungs- und Coachingangeboten, die wir über die IBB Business Team GmbH anbieten."

Trotz historisch niedrigen Zinsniveaus haben es vor allem innovative Unternehmen aufgrund fehlender Sicherheiten nicht leicht, umfassend in neue vernetzte Produktionswege und Geschäftsmodelle zu investieren. Hier setzt die Mittelstandsoffensive an. Mit Mikrokrediten und Wachstumsdarlehen für Gründer, Freiberufler und gewerbliche KMU, Darlehen mit Haftungsfreistellung und Zuschüssen aus der GRW unterstützt sie die Berliner Unternehmen, notwendige Investitionen zu finanzieren, auf innovative Technologien zu setzen und Wachstum zu generieren.

Die Mittelstandsoffensive umfasst insbesondere folgende Bausteine:

Mittelstand 4.0

Das neueste Programm der Mittelstandsoffensive bietet Unternehmen des produzierenden Gewerbes, der IT-Branche und des Dienstleistungsgewerbes mit mindestens einer Betriebsstätte in Berlin zinsgünstige Finanzierung von Investitionen in regionalwirtschaftlich bedeutsame oder innovative Vorhaben. Die IBB bietet Kredite zwischen 2 und 6 Mio. €. Mittelstand 4.0 wird in den kommenden zwei Jahren zunächst einen Umfang von 20 Mio. € haben. Die Haftungsfreistellung der Hausbank liegt bei einer Höhe von 60 Prozent.

GRW

Die „Gemeinschaftsausgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) ist das bedeutendste Wirtschaftsförderinstrument in Berlin. In der neuen GRW-Förderperiode (2014 bis 2020) stehen rund 900 Mio. € zur Verfügung. Nun können auch Unternehmen der Digitalbranche in vollem Umfang unterstützt werden.

Berlin Innovativ

Das Programm bietet innovativen, mittelständischen Unternehmen zinsgünstige Finanzierung von Investitionen und Betriebsmitteln. In Folge hoher Nachfrage wurde die Darlehenssumme von 1 auf 2 Mio. € erhöht. Gefördert werden können nun auch Unternehmen bis zu 500 Beschäftigte. Die Haftungsfreistellung für die Hausbank liegt bei einer Höhe von 70 Prozent. Berlin Innovativ hat für die kommenden zwei Jahre einen Umfang von 10 Mio. €.

KMU-Fonds

Der aus EFRE-Mitteln kofinanzierte KMU-Fonds richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen. Der Fonds dient der Finanzierung von Gründung, Wachstum und Innovationsaktivitäten sowie der Verbesserung der Kapitalstruktur. Seit 2005 wurden durch den KMU-Fonds über 100 Mio. € in mehr als 2.000 Berliner KMU investiert. Bis 2020 stehen mit dem Fonds 143,4 Mio. € an Darlehen für betriebliche Investitionen und Wachstum zur Verfügung. Neu ist die Erweiterung des KMU-Fonds um ein Umweltmodul, aus dem zinsverbilligte Darlehen (bis 10 Mio. €) zur Förderung von Investitionsmaßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen vergeben werden können.

Ansprechpartner

Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung

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