06.10.2015 , Berlin

IBB veröffentlicht Wohnungsmarktbarometer 2015 - Wohnungsmarkt weiter angespannt

Das IBB Wohnungsmarktbarometer 2015 ist erschienen. Es liefert aktuelle Markbefunde von 200 Expertinnen und Experten des Berliner Wohnungsmarkts über aktuelle Entwicklungen und Tendenzen.

Das gegenwärtige Stimmungsbild ist eindeutig: Nach einhelliger Meinung der Experten ist der Wohnungsmarkt insgesamt nach wie vor deutlich angespannt. Perspektivisch bleibt der Markt weiter von einem spürbaren Angebotsdefizit sowohl beim Mietwohnraum als auch beim Wohneigentum gekennzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Bewertungen in fast allen Einzelsegmenten verschärft. Alle Mietwohnkategorien – mit Ausnahme des oberen Preissegments – erreichen die stärksten Anspannungswerte seit Beginn der jährlichen Befragungen zum IBB Wohnungsmarktbarometer. Nur im oberen Preissegment besteht aktuell gesamtstädtisch ein nahezu ausgewogenes Marktverhältnis von Angebot und Nachfrage. Zu einer ähnlichen Einschätzung gelangen die Experten auch im Bereich Eigentum: Auch hier werden in den einzelnen Segmenten die stärksten Anspannungswerte seit Beginn der Umfrage erreicht, allerdings im Vergleich zum Mietwohnsegment auf einem etwas geringeren Niveau.

Wohnraumbedarfe bestehen nach Experteneinschätzung insbesondere an eher kompakten Mietwohnungen zwischen 45 m² bis unter 70 m² im unteren und mittleren Preissegment. Im Eigentumsbereich bestehen die höchsten Bedarfe im Teilsegment Eigentumswohnung – mit Wohnflächen zwischen 45 m² bis unter 100 m².

Bei der Frage nach den größten Marktproblemen kommt erstmals der Mangel an geeignetem Bauland auf den ersten Rang – gefolgt von zu geringen Einkommen der Wohnungssuchenden und steigende Nettokaltmieten.

Das Investitionsklima in Berlin ist gut. Es wird für die unterschiedlichen Marktsegmente durchweg positiv eingeschätzt. Dies gilt inzwischen nahezu für das gesamte Stadtgebiet und nicht nur, wie in den früheren Jahren, vor allem für die Innenstadtbezirke. Das Investitionsklima für den Neubau von Eigenheimen, Eigentumswohnungen und Mietwohnungen weist einen neuen Höchstwert seit Beginn der Barometerbefragungen aus. Speziell der Bereich der Mietwohnungen steht stellvertretend für die gewandelten Bedingungen am Berliner Wohnungsmarkt: Zur Mitte des letzten Jahrzehnts dominierten in diesem Segment noch schlechte bis sehr schlechte Einschätzungen des Investitionsklimas.

Insgesamt erwarten die Experten, dass das Angebotsdefizit in den unterschiedlichen Segmenten im Miet- und Eigentumsbereich in den nächsten drei Jahren bestehen bleibt. Ein leichter Aufwärtstrend in Richtung Marktausgleich zeichnet sich für das Angebot an Eigentumswohnungen ab. Für das obere Mietpreissegment wird weiterhin eine ausgewogene Marktsituation erwartet.

In Anbetracht der aktuellen Marktanspannungen und der Erwartungen der Experten für die nächsten Jahre begrüßt es die Investitionsbank Berlin sehr, dass das Land Berlin gestern verkündet hat, die Neubauförderung für Mietwohnungen in Berlin weiter zu intensivieren. Das Programm, das künftig zwei Varianten enthält - eine Baudarlehensförderung mit Tilgungszuschuss und eine Kombiförderung aus Baudarlehen und einkommensorientierten Zuschüssen - soll damit deutlich attraktiver werden. In 2016 sollen so 2.500 und in 2017 sogar 3.000 neu geförderte Mietwohnungen zur Marktentspannung beitragen.

Das IBB Wohnungsmarktbarometer 2015 steht im Internet unter der Adresse www.ibb.de/wohnungsmarktbarometer zur Verfügung.

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