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IBB sieht Berliner Konjunktur weiter auf Wachstumskurs

 Berlin

  • Berliner Wachstum mit 2% im Jahr 2019 und 2,2% im Jahr 2020 deutlich über dem Bundesdurchschnitt
  • Zahl der Beschäftigten um 3,8 % gestiegen, mindestens 55.000 neue Stellen in 2020 erwartet
  • Berliner Industrie verbucht Auftragssteigerungen von 7,5% bis September

Die Investitionsbank Berlin (IBB) ist zuversichtlich für die Konjunktur in Berlin. Dem Unternehmen zufolge sind insbesondere die binnenwirtschaftlichen Kräfte in robuster Verfassung. So wird der Konsum durch den guten Arbeitsmarkt und die nach Berlin strömenden Touristen angetrieben. Zudem sorgen hohe Steuereinnahmen für sprudelnde öffentliche und in der Folge private Investitionen.

Dr. Jürgen Allerkamp, Vorsitzender des Vorstands der Investitionsbank Berlin (IBB): „Nach 3,1% in 2018 dürfte das Berliner Wachstum in diesem Jahr mit 2% weiter deutlich über dem erwarteten deutschen Anstieg von 0,5% liegen. Im Jahr 2020 kann selbst bei einer Seitwärtsbewegung mit einem Anstieg des Berliner BIP von 2,2% gerechnet werden, da insgesamt an vier Tagen mehr gearbeitet wird als im Vorjahr. Das wäre dann mehr als doppelt so viel wie in Gesamtdeutschland mit 1,0%.“

Das etwas abgeschwächte Wachstum im laufenden Jahr gegenüber 2018 führt die IBB vor allem auf die unsicheren äußeren Bedingungen zurück. So ist der Außenhandel, insbesondere mit dem trotz zunehmender Unsicherheiten immer noch wichtigsten Handelspartner USA, weiter rückläufig.

Auch wenn die Prognose im Wesentlichen positiv ausfällt, sieht die IBB in ihrem jüngsten Konjunkturbericht auch Warnzeichen. Die Fachkräfteknappheit belastet die lang expandierende Wirtschaft weiterhin, vor allem in den unternehmensnahen Dienstleistungsbereichen. Obwohl viele offene Stellen angeboten werden, ist der Abbau der Arbeitslosigkeit zuletzt ins Stocken geraten. Zudem dürfte sich die Einführung eines Mietendeckels deutlich dämpfend auf das Investitionsklima in der Bauwirtschaft und im Handwerk auswirken.

Dynamischer Arbeitsmarkt stützt Konsum

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist bis September im Jahresvergleich um 57.286 auf 1,56 Mio. gestiegen. Mit einer Wachstumsrate von 3,8% liegt Berlin an der Spitze aller Bundesländer, 2,2 Prozentpunkte über dem bundesdeutschen Schnitt. Auch wenn sich der Berliner Arbeitsmarkt äußerst dynamisch entwickelt, waren im November noch 148.800 Erwerbslose gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 7,6% (Deutschland: 4,8%). In 2020 könnten weitere 55.000 neue Stellen geschaffen werden.

Berliner Industrie wird zunehmend zur Wachstumstreiberin

Die Auftragsbücher der Berliner Industrie füllten sich gegen den Bundestrend in den ersten neun Monaten um 7,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Deutschland: -5,7%). Der Anstieg wurde vor allem von der Inlandsnachfrage (+15,7%) getrieben, die Auslandsbestellungen stiegen ebenfalls leicht (+2,3%). Die Berliner Industrie dürfte 2019 wieder positiv zum Wirtschafts-wachstum beitragen. So sind die Umsätze der Industrieunternehmen in der Hauptstadt von Januar bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,7% auf 18,9 Mrd. EUR gestiegen.

Bauwirtschaft spürt Kapazitätsengpässe

Die Bauaufträge stiegen wieder leicht um 2,7% an. Nach einem boomenden Jahr 2018 stößt die Bauwirtschaft zunehmend an Kapazitätsgrenzen. Die Bauaktivität wird vor allem durch den Fachkräftemangel in vielen Bau- und Handwerksberufen, fehlende Kapazitäten, aber auch immer komplexere Bauvorschriften, schwieriger zu erschließende Grundstücksflächen sowie steigende Baukosten gebremst. Nur noch 17.144 Wohnungen wurden bis Oktober genehmigt (-8,4%). Für das Jahr 2019 kann mit rund 17.000 fertiggestellten Wohnungen gerechnet werden.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier:

Der konjunkturelle Schwung hält an