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Die Rekommunalisierung des Wärmenetzes bringt enorme Vorteile

 Berlin

IBB unterstützt klimapolitische Ziele Berlins

  • Wärmeerzeugung verursacht rund die Hälfte der Berliner CO2-Emissionen; zuletzt 15 Mio. Tonnen
  • Großteil der Wohnungen in Berlin werden mit Fernwärme beheizt
  • Geothermie vereint dauerhafte Verfügbarkeit, Umweltschonung und Wetterunabhängigkeit

Die Investitionsbank Berlin (IBB) unterstützt das Land Berlin bei der Rekommunalisierung des Wärmenetzes. Diese strategische Entscheidung markiert einen Wendepunkt in der städtischen Energiepolitik und ist Teil des umfassenden Engagements Berlins für eine grüne und sozial gerechtere Zukunft. Durch die Rekommunalisierung der Fernwärme fällt die kritische Infrastruktur wieder in Berliner Hände. In Zukunft kann so der Übergang zu erneuerbaren Energien erleichtert, die Energieeffizienz verbessert und ein bedeutender Schritt in Richtung Dekarbonisierung erreicht werden.

Hinrich Holm, Vorsitzender des Vorstandes der IBB: "Die IBB begrüßt und unterstützt die Rekommunalisierung der Fernwärme. Mit dem größten Wärmenetz in Westeuropa und vor allem in Kombination mit der geplanten tiefengeothermischen Wärmegewinnung hält das Land Berlin nun alle Trümpfe in der Hand, um die selbst gesteckten klimapolitischen Ziele zu erreichen.“

Wärmeerzeugung als Hauptenergietreiber

Die Gewinnung von Raumwärme und Warmwasser ist der größte Treiber der Energienachfrage in Berlin. Da sie überwiegend aus fossilen Brennstoffen erzeugt werden, verursachen sie rund die Hälfte der Berliner CO2-Emissionen, die zuletzt insgesamt 15,0 Mio. Tonnen betrugen. In Berlin werden ein Großteil der Wohnungen mit Fernwärme beheizt. Bisher setzt sich die Fernwärmeerzeugung zu einem großen Teil aus Erdgas (59 Prozent), Steinkohle (18 Prozent), erneuerbaren Energien (11 Prozent) und anderen Brennstoffen (10 Prozent) zusammen. In Zukunft soll ein breit gefächerter Einsatz von erneuerbaren Energien den Großteil der fossilen Brennstoffe ersetzten. Dazu gehören neben Wasserstoff, Bioenergie, industrieller Abwärme sowie thermischer Verwertung auch Großwärmepumpen, die mit Fluss- und Abwasser, Solarthermie und Geothermie gespeist werden.

Geothermie als wichtiger Baustein der Wärmewende

Vor allem der Untergrund der Spreemetropole weist ein riesiges Wärmepotenzial in den tiefen Schichten auf. Während der Wärmebedarf im Land Berlin im Jahr 2006 noch rund 39.000 GWh betrug, kann bis 2035 aufgrund von Sanierung und Dämmung mit einem abnehmenden Wärmebedarf auf rund 32.200 GWh gerechnet werden. Überträgt man das Ziel der Berliner Politik bis zu 20 Prozent des Wärmebedarfs aus der Geothermie zu decken, entspräche das einer Leistung von 6.440 GWh, wie die Volkswirte der IBB in ihrer letzten Studie zu Geothermie berechnet haben.

Für die Erschließung dieser neuen Potenziale könnte der Finanzierungsbedarf zu einem Großteil über die Kapitalmärkte gedeckt werden. Nach erfolgreichen Probebohrungen würden die Kosten der weiteren Erschließung und die Nutzung der Tiefenwärme von privaten Projektentwicklern übernommen, die im Laufe der langen Nutzungsphase auch die Anfangskosten des Staates wieder zurückführen.

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