Defence & Tech: Brücken bauen zwischen Wirtschaftspolitik und Sicherheitsinteressen
Berlin
Veranstaltung von IBB und Clausewitz Netzwerk diskutiert Zukunft der Verteidigungsfinanzierung, Dual-Use-Technologien und Sicherheitswirtschaft
Angesichts globaler Spannungen und wachsender sicherheitspolitischer Herausforderungen haben die Investitionsbank Berlin (IBB) und das Clausewitz Netzwerk für strategische Studien e.V. (CNSS) zu einer Veranstaltung „Defence & Tech“ eingeladen. Ziel der Veranstaltung war es, einen Raum für Austausch und Zusammenarbeit anzubieten, in dem sicherheitspolitische Anforderungen in wirtschaftspolitisches Handeln umgesetzt werden.
Im Atrium der IBB diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Militär, Wissenschaft, Finanzwelt und Industrie über neue Formen der Zusammenarbeit bei der Stärkung der deutschen und europäischen Verteidigungsfähigkeit. Die Key Notes gaben Senatorin Franziska Giffey, Senator Stefan Evers und Flottillenadmiral Christian Bock vom Bundesministerium der Verteidigung.
Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe: „Wir als Land Berlin arbeiten intensiv daran, die Metropolregion stärker im Bereich Defence Tech zu positionieren. Die geopolitische Lage beschleunigt diese Entwicklung natürlich. Berlin bietet aber auch heute schon beste Voraussetzungen und ist führend in der Technologieentwicklung. Viele dieser Entwicklungen haben eine Dual-Use-Komponente, sodass sie auch für Verteidigungs- und Sicherheitsprodukte nutzbar sind. Das wollen wir ausbauen.“
Stefan Evers, Senator für Finanzen: „Berlin hat die Chance, einer der führenden Standorte für Zukunftstechnologien zu werden, die unsere Gesellschaft sicherer machen – ob bei Cyberabwehr, kritischer Infrastruktur oder Katastrophenschutz. Jetzt ist der Moment, Verantwortung zu übernehmen und Innovation gezielt zu fördern. Mit klaren Programmen, innovativen Finanzierungsansätzen und politischer Unterstützung wollen wir Unternehmen dabei helfen, ihre Ideen in Berlin umzusetzen und weiterzuentwickeln.“
Flottillenadmiral Bock, BMVg: „Das Bewahren von Sicherheit, Stabilität und Resilienz der Gesellschaft in unserer demokratischen freiheitlichen Grundordnung ist eine Teamaufgabe. Die Gesamtverteidigung unseres Landes funktioniert dabei nur im Gleichklang und Verzahnen aller zivilen und militärischen Handlungsstränge. Diese – richtig verzahnt – schaffen Mehrwerte nicht nur im Sicherheitsgefühl, sondern auch bei Forschung, Wissenschaft, Unternehmen und Vorsorge, wie z. B. dem Gesundheitswesen.“
In einer Podiumsdiskussion mit Jessica Nies (Gesellschaft für Sicherheitspolitik), Roland Sillmann (WISTA GmbH), Flottillenadmiral Bock (BMVg) und Manja Schreiner (IHK Berlin) wurden Perspektiven auf die künftige Finanzierung von Sicherheits- und Verteidigungsprojekten beleuchtet. Moderiert wurde die Diskussion von Dr. Martin Wolff, Vorsitzender des CNSS.
Zentrales Thema war die Frage, wie die Mittel des Sondervermögens Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro gezielt eingesetzt werden können, um Innovations- und Wertschöpfungsketten zu stärken – insbesondere im Bereich Dual-Use-Technologien. Dabei wurde deutlich, dass langfristige, verlässliche Finanzierungsstrukturen über den Zeitraum des Sondervermögens hinaus notwendig sind. Neue Kooperationsmodelle zwischen Staat, Industrie und Finanzsektor könnten dabei eine Schlüsselrolle spielen.
Hinrich Holm, Vorsitzender des Vorstands der IBB, zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen: „Sicherheits- und Verteidigungsprojekte erfordern Planungssicherheit und Innovationskraft gleichermaßen. Dazu gehören funktionierende Infrastrukturen wie z. B. Brücken, Schutzräume oder Krankenhäuser oder auch Vorhaben von innovativen Berliner Unternehmen aus der Defence-Branche, die wir als Dual-Use-Technologien im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsleitlinien bereits heute finanzieren können.“
Mit der Veranstaltung „Defence & Tech“ setzen IBB und CNSS ein Signal für den Dialog zwischen Wirtschaft, Forschung und Politik. Berlin bietet mit seinen wissenschaftlichen Einrichtungen, Innovationsclustern und internationalen Netzwerken ideale Voraussetzungen, um sicherheitspolitische und wirtschaftliche Interessen künftig stärker zu verknüpfen.
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