Berlin aktuell – Umweltwirtschaft im Vergleich auf Spitzenplätzen
Berlin
Studie der IBB-Volkswirte: Berlin nimmt im Bereich der Umweltwirtschaft bereits heute eine Vorreiterrolle ein
- In der Berliner Umweltwirtschaft sind 1.773 Unternehmen aktiv mit einem Umsatz von rund 6,3 Mrd. EUR in 2022
- 31.050 Personen sind in 2023 in Berliner Umweltwirtschaft beschäftigt
- Seit 2008 wurden hier 8.397 neue Arbeitsplätze geschaffen (+37,1 %)
- Von 1.000 Arbeitsplätzen in der Berliner Gesamtwirtschaft entfallen 17 auf die Umweltwirtschaft, in Hamburg sind es 16 und in München lediglich 7
Berlin nimmt dank zahlreicher grüner Unternehmen im Bereich der Umweltwirtschaft bereits heute eine Vorreiterrolle in vielen Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen ein und steht im nationalen und internationalen Vergleich gut da. Das belegt die Studie „Umweltwirtschaft im Vergleich“ der Investitionsbank Berlin (IBB), die in der Reihe „Berlin aktuell“ veröffentlicht wurde.
Hinrich Holm, Vorsitzender des Vorstands der IBB: „Viele Investitionsentscheidungen im Bereich der Umwelttechnologie müssen schon heute getroffen werden, damit Berlin seine ehrgeizigen Klimaziele bis 2045 erreichen kann. Als Landesförderbank unterstützen wir diesen Weg aktiv. Um einschätzen zu können, ob wir in Berlin die richtige Mischung von Unternehmen besitzen, ist eine Standortbestimmung unumgänglich. Die vorliegende IBB-Studie macht deutlich, dass die knapp 1.800 Unternehmen in den grünen Schlüsselbranchen bereits heute in vielen Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen eine Vorreiterrolle für weitere Branchen Berlins einnehmen. Einige der Themenbereiche wie die ‚Umweltfreundliche Energie und Energiespeicherung‘ können aber nur bundesländerübergreifend geplant und umgesetzt werden. Um die Ressourcen effektiver einzusetzen, sollte die Umweltwirtschaft daher künftig eine prominentere Rolle im Rahmen der gemeinsamen Berlin-Brandenburger Innovationsstrategie (InnoBB 2025) erhalten.“
Für eine quantitative und vergleichende Analyse haben die Volkswirte der IBB die Umweltwirtschaft in sechs technologische Kernbereiche untergliedert. Neben der „Kreislaufwirtschaft“ und „Nachhaltigen Wasserwirtschaft“ sind dies die Zukunftsthemen „Energieeffizienz“, „Rohstoff- und Materialeffizienz“ und „Umweltfreundliche Energie und Energiespeicherung“ sowie die „Nachhaltige Mobilität“. Mit einem Umsatz von zuletzt rund 6,3 Milliarden Euro haben sich diese umwelttechnologischen Leitmärkte zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor für den Standort Berlin entwickelt. Im Jahr 2023 waren im Kernbereich der Berliner Umweltwirtschaft insgesamt 31.050 Personen beschäftigt, das ergibt einen Anteil von rund 6 % an der Gesamtbeschäftigung der deutschen Umweltwirtschaft und rund 1,7 % an der gesamten Berliner Beschäftigung.
Innerdeutscher Vergleich
Die Beschäftigung in der Umweltwirtschaft in anderen deutschen Großstädten wie München (7.689) und Hamburg (15.551) ist absolut gerechnet deutlich geringer. Auch größenbereinigt weist die Berliner Umweltwirtschaft mit 16,7 Beschäftigten je 1.000 Beschäftigten im Jahr 2023 die höchste Personalintensität im innerdeutschen Vergleich auf. Hamburg liegt größenbereinigt mit rund 16,1 Beschäftigten noch deutlich vor München mit nur 6,7 pro 1.000 Beschäftigten.
Leitmarkt im Fokus: Energieeffizienz im europäischen Vergleich
Die Energieeffizienz hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen: Sanierung und energetische Modernisierung des Gebäudebestandes sind zentrale Anliegen der Landespolitik, weil sie einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. In der Hauptstadtregion sind hier 8.188 Personen tätig und damit rund 34 % der Arbeitsplätze der regionalen Umweltwirtschaft angesiedelt. Dieser Teilbereich der Umweltwirtschaft blickt auf ein beachtliches Beschäftigungswachstum in den vergangenen 15 Jahren zurück. Im europäischen Regionalvergleich ist der Leitmarkt Energieeffizienz der Metropolregion Berlin-Brandenburg größenbereinigt sogar führend: Mit einer Personalintensität von 4 Beschäftigten pro 1.000 Beschäftigten nimmt die deutsche Hauptstadtregion gemeinsam mit der Metropolregion Paris den ersten Platz ein. Auch bei der Betriebsdichte erreicht sie im Teilbereich Energieeffizienz Spitzenwerte: Mit 11 Betrieben von 1.000 Betrieben führt sie den europäischen Vergleich vor München und Rom (beide 10) an.
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