01.02.2019 , Berlin

69. Berlinale bringt Berlin in diesem Jahr 100 Mio. Euro zusätzliche Wirtschaftsleistung

  • Konsumimpulse und Nachlaufeffekte treiben Wachstum
  • Hotels, Restaurants, Kultur und Transportmittel profitieren besonders

Die Berlinale gehört neben Cannes, Locarno und Venedig zu den wichtigsten europäischen Film-Festivals mit internationalem Wettbewerb. Aber nicht nur die kulturelle Bedeutung der Veranstaltung ist für Berlin außerordentlich. Die Effekte der Filmfestspiele auf die Wirtschaft der Stadt sind ebenfalls beachtlich. So führen nach Berechnungen der Investitionsbank Berlin (IBB) die Konsumimpulse der diesjährigen 69. Berlinale von 80 Mio. Euro sowie die wirtschaftlichen Nachlaufeffekte früherer Berlinalen zu einer Steigerung des Berliner Bruttoinlandsprodukts von insgesamt 130 Mio. Euro, verteilt auf die Jahre 2019 bis 2021. Dabei werden 100 Mio. Euro schon im Jahr der 69. Berlinale wirksam.

Die Volkswirte der IBB haben die durch die Internationalen Filmfestspiele generierten Wertschöpfungseffekte berechnet. Dabei haben sie die zugrunde gelegten Konsumimpulse etwa aus Hotelkosten, Restaurantbesuchen, Kultur, Transportmittel, Eintrittskarten sowie nachgelagerte multiplikativen Ausgabeneffekte berücksichtigt.

Da die Berlinale ein jährlich wiederkehrendes Festival ist, gesellen sich zum Konsumimpuls des Jahres 2019 noch weitere wirtschaftliche Nachlaufeffekte aus früheren Berlinalen. Diese verstärken die wirtschaftliche Wirkung des diesjährigen Festivals. Denn das wirtschaftliche Umfeld der Berlinale hatte Zeit, sich auf das jährlich wiederkehrende Ereignis einzustellen. „So profitieren die Unternehmen von der Planungssicherheit gewachsener und verlässlicher Festival-Strukturen und können Personal einstellen und notwendige Investitionen frühzeitig tätigen“, sagt Dr. Jürgen Allerkamp, Vorsitzender des Vorstands der IBB. „Beispielsweise konnten zahlreiche der in den Vorjahren geschaffenen Arbeitsplätze im Gastgewerbe, Einzelhandel oder anderen Dienstleistungsunternehmen dank planbarer Auslastung dauerhaft gesichert werden.“

Die in das Festival integrierte neuntägige Filmmesse European Film Market Berlin hat sich zur bedeutendsten Geschäftsveranstaltung in der internationalen Filmbranche entwickelt. Hier treffen Filmproduzenten auf Verleiher, Regisseure auf Drehbuchautoren, Filme und Filmstoffe werden ver- und gekauft. Vor allem in ihrer Funktion als Film-Marktplatz hat sich die Berlinale in den vergangenen Jahren deutlich stärker positioniert. So sind inzwischen rund 10.000 Produzenten, Einkäufer, Sales Agents, Vertreiber und Financiers aus 110 Ländern für den Marktplatz angemeldet – eine deutliche Steigerung gegenüber dem letzten Jahrzehnt.

Neben dem Film-Marktplatz ist und war die Berlinale seit ihrem Start 1951 aber vor allem ein Besucherfestival, das jedes Jahr viele Filmbegeisterte zum Jahresanfang ins kalte Berlin lockt. Gerade in der touristisch eher schwachen Jahreszeit ist das für viele Hotels und Restaurants ein wichtiges Ereignis. Vor allem rund um den Potsdamer Platz wird das Leben elf Tage lang pulsieren, und das nicht nur in den Kinos.

Die vollständige Studie finden Sie hier:

Berlin Fokus: Wirtschaftsfaktor Berlinale (Januar 2019)

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