03.02.2017 , Berlin
67. Internationale Filmfestspiele Berlin
Berlinale bringt 2017 zusätzliches Wachstum von knapp 80 Mio. Euro
Vom 9. bis zum 19. Februar 2017 findet in Berlin die 67. Berlinale statt. Seit Jahren gehören die Internationalen Filmfestspiele zu den vier europäischen A-Festivals. Die in das Festival integrierte Filmmesse European Film Market (EFM) hat sich zudem zu einer der wichtigsten Geschäftsveranstaltungen in der internationalen Filmbranche entwickelt. „Die wirtschaftlichen Effekte der Filmfestspiele sind nach wie vor beachtlich“, sagt Dr. Jürgen Allerkamp, Vorsitzender des Vorstands der Investitionsbank Berlin (IBB). „Viele verschiedene Branchen profitieren von den knapp 20.000 Fachbesuchern, den Einkäufern, Rechtehändlern, Produzenten, Filmemachern, TV-Vertretern und Journalisten. Hinzu kommen die zahlreichen filminteressierten Touristen, die nach Berechnungen der IBB zusätzliche Kaufkraft in Höhe von insgesamt rund 69 Mio. Euro für Hotelkosten, Restaurantbesuche, Transportmittel und Eintrittskarten in die Stadt bringen.“
Die Volkswirte der IBB haben die durch die jährlich wiederkehrenden Internationalen Filmfestspiele generierten Wertschöpfungseffekte berechnet. Unter Berücksichtigung der zugrunde gelegten Primärimpulse in Höhe von rund 69 Mio. Euro sowie der nachgelagerten multiplikativen Ausgabeneffekte ergibt sich, betrachtet man die 67. Berlinale als ein singuläres Ereignis, bereits eine Steigerung des Berliner Bruttoinlandsproduktes von etwa 78,4 Mio. Euro im Jahr 2017.
Bedenkt man zusätzlich, dass das Festival ein jährlich wiederkehrendes Ereignis ist, so stellen sich neben den durch die 67. Berlinale angestoßenen Wirtschaftsleistungen im Jahr 2017 noch weitere wirtschaftliche Nachlaufeffekte aus den vorangegangenen Jahren ein. Realwirtschaftlich lässt sich dieser Modellansatz damit erklären, dass sich das wirtschaftliche Umfeld der Veranstaltung auf das jährlich wiederkehrende Ereignis einstellen kann. So profitieren das Gastgewerbe, der Einzelhandel oder verschiedene Dienstleistungsunternehmen von der Planungssicherheit und den gewachsenen und verlässlichen Strukturen aus den Vorjahren. Es gibt einen messbaren, strukturellen Unterschied zwischen einem einmaligen touristischen Ereignis und einer jährlich wiederkehrenden, kontinuierlich gepflegten Veranstaltungsreihe. Im Ergebnis führen die Primärimpulse der 67. Berlinale (rd. 69 Mio. Euro) sowie die kumulierten Nachlaufeffekte der vorangegangenen Berlinalen zu einer Steigerung des Berliner Bruttoinlandsprodukts von insgesamt 125,1 Mio. Euro, verteilt auf die nächsten fünf Jahre. Dabei werden 87,5 Mio. Euro (70%) der 67. Berlinale schon im Jahr 2017 wirksam.
Von besonderem Interesse sind außerdem die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Hier profitiert Berlin einerseits von höheren Steuer- und Sozialversicherungseinnahmen und andererseits durch geringere Inanspruchnahme von Sozialleistungen. Zudem werden durch die Veranstaltungsreihe der Filmfestspiele knapp 380 Arbeitsplätze im Jahr der Berlinale geschaffen bzw. bestehende Arbeitsplätze gesichert. Etwa 70% dieser Beschäftigungseffekte entstehen dabei in den Dienstleistungsbereichen, vor allem in der Gastronomie und im Gastgewerbe, und 30% im Produzierenden Gewerbe. Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass die meisten dieser Arbeitsplätze nur von temporärer Natur sind.
Den vollständigen Bericht sowie weitere volkswirtschaftliche Analysen und Berichte finden Sie hier
Ihre Rückfragen richten Sie bitte an:
