Im zweiten Halbjahr 2024 könnte die Konsumlaune aufgrund stetig fallender Inflationswerte und verlässlicher Reallohnzuwächse von zuletzt 5,5 % langsam zurückkehren und das Wachstum in der Hauptstadt stabilisieren, so die Einschätzung der Volkswirte der Investitionsbank Berlin (IBB). Starthilfe für eine Erholung hat auch die Fußball-Europameisterschaft (EM) geleistet, die Gastgewerbe, Einzelhandel und viele Dienstleister gestärkt hat. Das wird sich positiv auf den Berliner Arbeitsmarkt auswirken, der zuletzt mit einem Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 0,6 % nur noch knapp über dem deutschen Schnitt von 0,5 % gelegen hat. In 2024 könnte daher ein von einer allmählichen Erholung gestütztes BIP-Wachstum von 1,6 % im letzten auf knapp 2 % in diesem Jahr beschleunigen.
Gebremste Dynamik am Arbeitsmarkt
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Mai 2024 im Jahresvergleich um 9.272 auf rund 1,69 Mio. gestiegen. Berlin liegt mit einem Zuwachs von 0,6 % nur noch knapp über dem deutschen Schnitt (+0,5 %). Die Dynamik am Arbeitsmarkt hat nach den Höchstständen im Mai 2022 (+4,8 %) spürbar nachgelassen und auch die Arbeitslosenquote ist mit 9,6 % noch sehr hoch.
Dienstleistungsbereiche stützen weiterhin
In den ersten drei Monaten des Jahres haben die preisbereinigten Umsätze der unternehmensnahen Dienstleistungen um 5,9 % zugelegt, 4,7-Prozentpunkte über dem Bundesschnitt. Dabei haben alle Teilbereiche zum Wachstum beigetragen. Ein verlässlich hohes Umsatzwachstum steuert der Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie bei. Hier sind im Zeitraum Januar bis März die Umsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,3 % gestiegen. Auch der Bereich Verkehr und Lagerwesen konnte mit einem Anstieg von 6 % Zuwächse verbuchen. Die Berliner Dienstleistungsbereiche sollten auch im zweiten Halbjahr zu den wesentlichen Wachstumspfeilern zählen.
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