|
Das Jahr 2025 war geprägt von einem anhaltenden konjunkturellen Stillstand in Deutschland und einer Häufung geopolitischer Krisen und Unsicherheiten. Von der übergeordneten Konjunktur gingen daher kaum Impulse für die Berliner Wirtschaft aus, sodass die wirtschaftliche Entwicklung der Hauptstadt weiterhin ausgebremst wurde. Dennoch hat die Berliner Wirtschaft im ersten Halbjahr 2025 mit einem preisbereinigten BIP-Wachstum von +1,3% erneut deutlich über dem stagnierenden Bundesdurchschnitt abgeschlossen (0,0%). Nach Einschätzung der Volkswirte der IBB könnte das BIP-Wachstum 2025 in Berlin rund 1% erreichen, im Jahr 2026 wäre dann auf Grundlage der ausgerufenen Investitionsinitiative von Bund und Länder eine Wachstumsbeschleunigung auf 1,8% möglich.
Sechs Beschäftigungsrückgänge in Folge
Der langjährige Beschäftigungsaufbau auf dem Berliner Arbeitsmarkt ist im Jahr 2025 zum Erliegen gekommen. Zum sechsten Mal in Folge sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im September 2025 auf zuletzt 1,69 Mio. Laut der IBB-Volkwirkte könnte es sich dabei allerdings zum Teil auch um einen statistischen Effekt handeln, weil in 2025 in Berlin rund 4.000 Lehrkräfte verbeamtet wurden. Zwar sind sie damit aus der Statistik der SV-Beschäftigung herausgefallen, tragen aber weiterhin zum Berliner Wirtschaftswachstum bei. Mittlerweile liegt die Berliner Arbeitslosenquote bei 10,2% und damit 4,1 Prozentpunkte über der bundesdeutschen Quote (6,1%) sowie 0,5 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Dennoch ist die Nachfrageseite in einigen Branchen weiter geprägt von der Suche nach neuen Arbeitnehmern. So meldet die Bundesagentur für Arbeit im November 2025 noch insgesamt 20.521 offene Stellen.
Dienstleistungen: Umsätze auf Wachstumspfad
Auch in 2025 dürften die Dienstleistungsbereiche nach Auskunft der IBB-Volkswirte Treiber der soliden Wirtschaftsentwicklung sein. Im Zeitraum von Januar bis August 2025 ist der Umsatzindex für die wichtigen unternehmensnahen Dienstleistungsbereiche um 2,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen (Deutschland: 0,5%). Dabei entwickelten sich die Umsätze im für Berlin wichtigsten Teilbereich Information und Kommunikation (I&K) mit +12,8% hervorragend. Zugleich wird allerdings bei I&K ein zunehmender Beschäftigungsrückgang gemeldet (-2,7%), der auf die fortschreitende Integration von Künstlicher Intelligenz in Arbeitsabläufe zurückgeführt werden kann.
Trendwende im Bau
Mit 9.772 Baugenehmigungen im Wohn- und Nichtwohnbau war 2024 das schwächste Jahr seit Beginn der historischen Aufwärtsbewegung im Jahr 2012. Im Zeitraum Januar bis Oktober 2025 wurde mit 11.032 Genehmigungen wieder ein Zuwachs von 29,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gemeldet. Zugleich stabilisieren sich die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe in den ersten neun Monaten deutlich um 29,6% auf 2,7 Mrd. EUR. Auch der Auftragsbestand der Baubranche legte im dritten Quartal des Jahres mit einem starken Anstieg um 85,3% gegenüber dem Vorjahresquartal auf zuletzt 3,99 Mrd. EUR zu.
|