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Der langjährige Beschäftigungsaufbau auf dem Berliner Arbeitsmarkt ist in den vergangenen Monaten zum Erliegen gekommen. Im April 2025 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erstmals seit der Hochphase der Corona-Pandemie rückläufig: Mit -4.151 Personen ergibt sich ein Minus von 0,2 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Gleichzeitig liegt die Arbeitslosenquote mit 10,2% bereits seit Jahresbeginn auf hohem Niveau.
Die Berliner Dienstleistungsbereiche wachsen weiterhin überdurchschnittlich stark. Die unternehmensnahen Dienstleistungsumsätze konnten sich im ersten Quartal 2025 mit einem Zuwachs von preisbereinigt 5,7% gegenüber dem Vorjahresquartal erneut deutlich vom Bundestrend (+1,6%) abheben. Besonders die Umsätze bei Information und Kommunikation (+16,2%) stiegen stark an. Demgegenüber steht jedoch eine Stagnation der Beschäftigung in den unternehmensnahen Dienstleistungen bei +0,0% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Auch die hochspezialisierte Berliner Industrie kann sich der herausfordernden konjunkturellen Lage und dem andauernden Handelskonflikt nicht entziehen. Die Umsätze der Industrieunternehmen sanken im Zeitraum Januar bis April 2025 um 2,3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum, zugleich meldeten die Erzeuger rückläufige Bestellungen (-3,2%). Zumindest inländische Auftragseingänge konnten nach einer langen Durststrecke gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,1% zulegen.
Die Baugenehmigungen, ein vorlaufender Indikator für die Bautätigkeit, deuten für den Zeitraum Januar bis April 2025 mit einem Anstieg um 39,2% eine Trendwende am Bau an. Nach stark rückläufigen Genehmigungszahlen in den vergangenen Jahren wurden im ersten Quartal bereits 4.991 Wohnungen genehmigt. Dennoch gibt es in der Hauptstadt strukturelle Probleme, die im Zuge der bundesdeutschen Wachstumskrise sichtbar werden. Die Insolvenzen, ein nachlaufender Indikator, stiegen im Jahr 2024 um 27,0%, während die voraussichtlichen Forderungen von Gläubigern das Allzeithoch von 18,1 Mrd. EUR erreichten. Das Gastgewerbe, dessen vollständige Erholung von den Krisenjahren noch auf sich warten lässt, verbuchte von Januar bis März 2025 mit -2,2% erneut rückläufige Umsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
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