Die deutsche Wirtschaft hat das Jahr 2023 mit einem BIP-Rückgang von 0,3% beendet. In Berlin ist die Wirtschaft zwar ebenfalls kräftig abgebremst, konnte sich aber mit einem BIP-Anstieg von 1,6% erneut deutlich vom bundesdeutschen Trend absetzen. Neben den Unternehmensdienstleistungen, die für rund 17% der gesamten Bruttowertschöpfung stehen, erwies sich erneut der zukunftsträchtige Bereich Information und Kommunikation (Anteil: knapp 11%) als stärkster Treiber.
Für das gesamte Jahr 2024 heben die Volkswirte der IBB ihre BIP-Prognose für Berlin auf 2% an.
Die Erholung im weiteren Jahresverlauf kann sich auf den langsam erstarkenden Konsum stützen. Zwar sind bei bereits hohen Preisniveaus weiterhin kräftige Preissteigerungen bei Gaststättendienstleistungen (+7,7%), Bekleidung (+3,0%) und Pauschalreisen (+6,5%) gemessen worden. Aber der inzwischen geringere Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+2%) und vor allem der Rückgang der Preise für Haushaltsenergie (-11%) entlasten die Haushaltskassen der Hauptstädter, sodass die Gesamtrate der Preissteigerung im Februar bei nur noch 2% gegenüber dem Vorjahresmonat lag. Damit dürften in 2024 nicht nur die Nominallöhne steigen, sondern nach Abzug der Preissteigerung voraussichtlich auch die Reallöhne.
Zugleich entwickeln sich die Berliner Dienstleistungsbereiche weiterhin überdurchschnittlich stark. In Jahr 2023 haben sich die unternehmensnahen Dienstleistungsumsätze mit einem Zuwachs von preisbereinigt 9,6% erneut vom Bundestrend abgesetzt (+4,9%). Besonders die Umsätze im Verkehr- und Logistikbereich (+16,8%) und bei Information und Kommunikation (+13,3%) brummen.
Nachdem die Zahlen im Vorjahr stark rückläufig waren, steigen die Bauaufträge im Bauhauptgewerbe im Januar 2024 um 36,4%, bei Wohnungen sogar um 60%. Mit voraussichtlich sinkenden Zinsen im Laufe dieses Jahres dürfte die Talfahrt im Bau überwunden werden.
Der Beschäftigungszuwachs in der Hauptstadt hat zwar gegenüber den Vorquartalen deutlich an Dynamik verloren, zeigt sich aber weiterhin robust. Mit einem Plus von 1,0% im Januar im Vorjahresvergleich war Berlin an zweiter Stelle der Bundesländer, nach Hamburg (+1,4%), und fast doppelt so hoch wie der deutsche Schnitt (+0,6%).
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