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Berlin Trend


mit dieser E-mail erhalten Sie die aktuelle Ausgabe der IBB-Publikation Berlin Trend, in der aktuelle Konjunkturtrends übersichtlich grafisch aufbereitet sind.

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 Berlin Trend - Februar 2024

Wendepunkt erreicht

Die deutsche Wirtschaft rutschte zum Jahresende 2023 von der Fahrspur ab. Für das Gesamtjahr ergab sich ein BIP-Rückgang um 0,3%. Im Weg standen hohe Preise, ungünstige Finanzierungsbedingungen, eine schwache internationale Nachfrage und eine insgesamt miese Stimmung. Die Berliner Wirtschaft spürte ebenfalls Unebenheiten und bremste kräftig ab. Dennoch könnte das Gesamtjahr 2023 für das Berliner BIP mit einem Plus von 1% erneut über dem deutschen Schnitt geendet haben und wird wohl im ersten Halbjahr den Wendepunkt erreichen und wieder Fahrt aufnehmen. Für das gesamte Jahr 2024 rechnen die Volkswirte der IBB für Berlin sogar mit einem BIP-Wachstum von 1,5%.

Eine Erholung im weiteren Jahresverlauf könnte sich auf den langsam stabilisierenden Konsum stützen. Zwar sind bei bereits hohen Preisniveaus weiterhin kräftige Preissteigerungen bei Gaststättendienstleistungen (+7,9%), Bekleidung (+4,8%) und Pauschalreisen (+6,5%) gemessen worden. Aber der inzwischen geringere Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+2%) und vor allem der Rückgang der Preise für Haushaltsenergie (-11%) entlasten die Haushaltskassen der Hauptstädter. Die Gesamtrate der Preissteigerung liegt im Februar bei nur noch 2% gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit steigen in 2024 nicht nur die Nominallöhne, sondern, nach Abzug der Preissteigerung, voraussichtlich auch die Reallöhne.

Zugleich entwickeln sich die Berliner Dienstleistungsbereiche weiterhin überdurchschnittlich stark. Im zuletzt gemeldeten Zeitraum bis November 2023 haben sich die unternehmensnahen Dienstleistungsumsätze mit einem Zuwachs von preisbereinigt 9,9% erneut vom Bundestrend abgesetzt (+1,7%). Besonders die Umsätze im Verkehr- und Logistikbereich (+16,8%) und bei Information und Kommunikation (+13,2%) brummen. Dagegen gingen für die hiesige Industrie von der globalen Konjunktur bisher nur geringe Impulse aus und die Umsätze sanken in 2023 deutlich um 11,1%. Jedoch beflügelt zuletzt die gute Auftragslage die Zukunftsaussichten für 2024. Dank einem industriellen Auftragsplus im Dezember von knapp 18% gegenüber dem Vorjahresmonat und einem enormen Zuwachs beim wichtigsten Absatzprodukt, den pharmazeutischen Produkten (+29%), könnte dann im Jahresverlauf der Industrieumsatz wieder zulegen.

Das hohe Zinsniveau bremst weiterhin die Berliner Investitionstätigkeit, vor allem im Baugewerbe. Die Bauaufträge im Bauhauptgewerbe sanken in 2023 um 7%, bei Wohnungen sogar um 15,2%. Auch die Baugenehmigungen neuer Wohnungen gingen um 7,2% zurück. Mit voraussichtlich sinkenden Zinsen im Laufe dieses Jahres könnte die Talfahrt zumindest gebremst werden.

Der Beschäftigungszuwachs in der Hauptstadt hat zwar gegenüber den Vorquartalen deutlich an Dynamik verloren, zeigt sich aber weiterhin robust. Mit einem Plus von 1,1% im Dezember im Vorjahresvergleich war Berlin an zweiter Stelle der Bundesländer, nach Hamburg (+1,9%), und fast doppelt so hoch wie der deutsche Schnitt (+0,6%).

Alle Zahlen finden sich im aktuellen Berlin Trend – reinschauen lohnt sich!

 Berlin Trend (Februar 2024)